Lesermeinung zur Bürgermeisterwahl in Masserberg: So schaut‘s aus…!
Leserbrief. Am 20. Juni 2021 fand in der Gemeinde Masserberg die Bürgermeisterwahl statt. Drei Kandidaten haben sich um dieses Amt beworben. Dabei konnte der Amtsinhaber Denis Wagner auf sich 52,47 Prozent der Stimmen vereinen. Zunächst meinen Glückwunsch zu diesem Ergebnis. Das meine ich ernst, obwohl wir uns nicht selten auch zu meiner Zeit als Gemeinderat verbal diesen und jenen Schlagabtausch geliefert haben. Ich denke, dies gehört einfach dazu, obwohl ich auch heute noch nicht mit allem einverstanden bin.
Mit diesem Glückwunsch verbinde ich natürlich einige Hoffnungen. Zum Beispiel, dass endlich wieder mehr Bürgernähe einziehen sollte. Konkret meine ich die Wiedereinführung der Bürgerfragestunde und die Einberufung einer Einwohnerversammlung, welche ohnehin in der Thüringer Kommunalordnung verankert ist. Die Letzte fand im Januar 2018 statt, auch danach gab es noch kein Covid-19. Dies sollte auch gegenwärtig kein Hinderungsgrund sein, denn andernorts funktioniert es auch.
Weiterhin wünsche ich mir, dass der neugewählte Bürgermeister jedem Investor die Chance gibt, sich in der Gemeinde zu präsentieren. Diejenigen Verfasser von Leserbriefen, welche in der Woche vor der Wahl erschienen, inhaltlich die Meinung wiedergaben, da würde sich jemand persönlich oder gar ein Investor mit seinen Investitionen die Taschen voll machen, haben sich damit selbst disqualifiziert.
Dem Herrn David Fleischhauer, selbst im Gemeinderat tätig, möchte ich mit auf den Weg geben, dass er sich bitte schön einmal den Werdegang bei sich anbietenden Investoren zu Gemüte führen soll, denn er sollte es wissen: Am Ende beschließt immer der Gemeinderat mehrheitlich über die eventuellen Tätigkeiten eines möglichen Investors. Wenn er dann immer noch der Meinung ist, da mache sich jemand die Taschen voll, soll er es dem Betreffenden persönlich sagen und er hat natürlich das Recht, von seiner Gegenstimme Gebrauch zu machen. So schaut‘s aus…!
Wo ich in Sachen Investoren beim ersten Herausforderer Heiko Schubert bin. Auch ihm möchte ich als zweiten Sieger meinen Glückwunsch aussprechen. Zwar hat er mit 41,0 Prozent der Stimmen sein Ziel verfehlt, jedoch muss bei der Bewertung davon ausgegangen werden, dass er noch nicht auf kommunalpolitische Erfolge verweisen kann. Jedoch der Umstand, dass er aus dem Nichts dieses Ergebnis erreichen konnte, zeigt mir, dass Heiko Schubert über einen guten bis sehr guten Leumund in der Gemeinde verfügt, was auch sehr wichtig ist. Bei ihm hege ich natürlich trotzdem auch eine gewisse Hoffnung an meinen Glückwunsch, welche da wäre: Trotz der Wahlniederlage sollte er sich mit seinen Investoren weiterhin in der Gemeinde engagieren. Daran schließt sich meine oben geschilderte Hoffnung an den Bürgermeister Denis Wagner an. Denn: Man sollte, trotz verschiedener Standpunkte, nicht immer nur übereinander, sondern miteinander reden. Nur so kann es weiter vorwärts gehen.
Womit ich beim Verlierer dieser Wahl wäre, Hartmud Gießler. In Anbetracht des krachenden Stimmeneinbruches zur Kommunalwahl vor zwei Jahren (ich berichtete hierzu damals an dieser Stelle), sollte man doch seinen Mut anerkennen, sich nun als Bürgermeisterkandidat vorgestellt zu haben. Bei dem Ergebnis von 6,5 Prozent würden Parteien in den Parlamenten froh sein, über die 5-Prozent-Hürde gekommen zu sein, welche es hier natürlich nicht gibt. So schaut’s aus…! Nur mal zum Vergleich gemeint.
Aber auch hier gibt es nun einen Einsturz seines Wahlergebnisses gegenüber der Bürgermeisterwahl 2015. Es war vorauszusehen. Warum? Wieder wurde mein Briefkasten, wie vor zwei Jahren, mit Wahlwerbung der BI vergewaltigt. Somit konnte ich die propagandistischen Fähigkeiten des Hartmud Gießler wahrnehmen. Auf dem ersten Blick fiel mir seine persönliche Vorstellung auf. Unter anderem Diplomlehrer mit Führungsqualitäten. Das mag ja sein, jedoch für den immer noch Uneingeweihten: Bereits Mitte der 90er Jahre beendete Hartmud Gießler seine berufliche Laufbahn als Lehrer. Mal im Ernst, welchen Wähler (außer dem Restbestand der BI und ein paar deren unbelehrbaren Jünger, von denen man überhaupt nichts mehr hört) interessiert gegenwärtig, was ein Hartmud Gießler bis vor ca. einem viertel Jahrhundert beruflich getan hat? Es wäre doch wissenswerter, womit Hartmud Gießler im Moment seinen Lebensunterhalt verdient. So schaut’s aus…!
An anderer Stelle begründet er seine ablehnende Haltung zur Gemeindefusion mit einer Meinung, welche nicht nachvollziehbar ist. Jedenfalls nicht, wenn man sich folgenden damaligen Werdegang dazu zu Gemüte führt: Nur einen Tag vor Beschlussfassung seitens des Gemeinderates zur Fusion mit Schleusegrund hat er dem dortigen Bürgermeister seine mündliche Zustimmung gegeben. Keine 24 Stunden später stimmte er dagegen. Kommunalpolitiker, welche ihre Meinung nach dem Wind hängen, sind nicht tragbar. So schaut’s aus…!
Der somit windkanalerprobte Hartmud hat sich natürlich auch seine Meinung zu Investoren gebildet. Ich zitiere dazu aus seinem Flyer: „Ja, es geht eigentlich um die Bürgermeister- und nicht um Investorenwahl.“ (Zitat Ende). Mit dieser Formulierung reiht er sich inhaltlich in die oben genannten Leserbriefe ein. Aber dazu hat die Erhardt AG richtigerweise ihre Meinung kurz darauf in der Tagespresse kundgetan.
Was hat denn eigentlich ein Hartmud Gießler so als Erfolge vorzuweisen, welche die Gemeinde richtig vorwärts bringen könnte? Mit der Werraquell-Hütte hat ein gewisser Herr Wilfried Ehrhardt bewiesen, das Visionen in die Realität umgesetzt werden können. So kann’s auch ausschauen! Was steht auf Gießlers Seite zu Buche? Man schaue sich nur einmal sein Vereinsgelände auf der Heubacher Höhe an: Hier sieht es aus, wie damals nach der Panzerschlacht im Kursker Bogen. Dies nur drei Beispiele dafür, dass Hartmud Gießler endlich begreifen muss, dass die Wähler nicht für dumm verkauft werden können, sie erkennen einiges, deshalb auch die Wahlergebnisse.
In Anbetracht der Wahlergebnisse von vor zwei Jahren, jetzt erst recht, sollte sich Hartmud Gießler mal die Frage stellen, ob die breite Masse der Bevölkerung überhaupt noch hinter seiner, vom Ergebnis her gesehen, Splitterorganisation steht oder ob er weiterhin sein Zwergen-da-sein im Gemeinderat sich selbst gegenüber noch rechtfertigen kann. So schaut‘s aus, Hartmud Gießler!
Bevor sich jemand veranlasst fühlt, meinen Beitrag hier auseinander zu dividieren, gilt auch hier: Ich bin sicherlich verantwortlich für alles, was ich in irgendeiner Form kommunikativ von mir gebe, jedoch nicht dafür, was andere eventuell daraus machen! In der Hoffnung, dass sich der neugewählte Bürgermeister und Heiko Schubert gemeinsam, unter anderem über Investoren, verständigen können, verbleibe ich als positiv gestimmter Bürger der Gemeinde Masserberg.
Frank Lauenstein
Fehrenbach
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