Mehr als Glühwein und Bratwurst
Weihnachtsmarkt in Haubinda ein voller Erfolg
Haubinda. Im Jahre 1434 wurde in Dresden erstmals der Striezelmarkt eröffnet und im November 2019 zum 585-mal. Er gilt als Vorläufer des Weihnachtsmarktes und ist wohl der älteste seiner Art. Tradition und großen Zuspruch hat auch der Weihnachtsmarkt im Internatsdorf Haubinda, der am vergangenen Samstag (7. Dezember 2019) wieder über 1.000 Besucher anlockte und seinesgleichen nur schwer zu finden ist.
Glühwein, Bratwurst und Weihnachtslieder, eingebettet in Holzbuden mit Tannengrün und vielen Lichterkerzen sind die Grundlagen einer weihnachtlichen Veranstaltung und ist inzwischen auch ein deutscher Exportschlager. So gibt es in Chicago (USA) den Nürnberger Christkindlesmarkt seit 1996 und in Sapporo (Japan) den Münchner Weihnachtsmarkt seit 2002.
Der Weihnachtsmarkt in Haubinda hat indes weit mehr zu bieten: Hier sind Kinder und Jugendliche mit Herz und Hand gemeinsam mit ihren Lehrern und den Mitarbeiter des Internatsdorfes bereits Wochen zuvor am planen, basteln, proben und organisieren.
Und dabei geht es nicht in erster Linie um den Verkauf – sondern es soll ein stimmungsvolles und friedliches Fest von und mit den Schülern für die Besucher sein. Ein Höhepunkt ist dabei die Theatervorstellung der Grundschule, wo die kleinen Talente professionell ihr Publikum mit Musik und Performance in malerischer Kulisse begeistern. Ein weiterer Glanzpunkt und zugleich Abschluss bildet der Chor der Klassen 5 und 6 unter der engagierten Leitung von Margarete Bernhardt, die auch diesmal ein Werk mit eigenen Texten und Musikkompositionen mit den Kindern und einigen Eltern perfekt einstudiert hatte.
Dass das Konzept ankommt und es vielen fleißigen Helfern jedes Jahr gelingt eine stimmungsvolle Atmosphäre zu zaubern, beweist der ungebrochene Zuspruch der Gäste. Alle Jahre wieder beschreibt das altbekannte deutsche Weihnachtslied treffend die Tatsache, dass sich viele ehemalige Schüler und Schülerinnen regelmäßig auch nach vielen Jahren noch ein Stelldichein geben und auf ein Wiedersehen freuen. Schulleiter Burkhard Werner konnte sich an diesem Tag beruhigt im Hintergrund halten, schlenderte zufrieden über den Markt, schüttelte Hände, klopfte auf Schultern, lobte die fleißigen Helfer, traf ehemalige Schüler und Honoratioren.
Organisationskünstler Detlev Notzke hatte im Zusammenhang mit dem technischen Leiter Manuel Both und seinem Team bereits seit Tagen für die technischen Rahmenbedingungen gesorgt. Das Haubindaner Backhaus war ebenfalls rechtzeitig angefeuert worden und rund dreihundert Brote fanden reisenden Absatz. Gleiches galt für die Pizza und den Dresdner Stollen, der ebenfalls aus der Haubindaner Produktion von Schülern stammte.
Hunger dürfte indes bei keinem Besucher aufgekommen sein. Neben Stockbrot vom offenen Feuer, Waffeln, Crêpes, Schmalzbroten und Spießbraten gab es allerlei Naschwerk. Für den Durst hatten die Besucher die Auswahl zwischen Kaffee, Tee, Glühwein, Punsch, Cocktails, Softdrinks und Kakao.
Weitere Einkaufsmöglichkeiten gab es im Dorfladen des Internatsdorfes sowie an den zahlreichen Weihnachtsbuden, wo die Schüler Weihnachtsartikel und selbstgebastelte Dekomaterialien sowie Geschenkartikel anboten. Zwischendurch bestand die Möglichkeit, sich eine kleine Weihnachtsgeschichte von einem Schüler vorlesen zu lassen oder gar selbst in einer Spielecke seine Fertigkeiten zu beweisen.
Und noch ein Umstand hat Tradition beim Weihnachtsmarkt in Haubinda: Trotz widriger Wettervorhersagen, Sturm und Regen in der Nacht, blieb es tagsüber weitgehend trocken, hellte im Laufe des Tages auf und als kleines Dankeschön gab es am Nachmittag noch ein zaghaftes und freundliches Lächeln der Sonne, verbunden mit einem kleinen Abendrot zum Ausklang eines gelungenen Weihnachtsmarktes.
Volker Kilgus
Bilder sagen mehr als tausend Worte:
Fotos: Volker Kilgus