Mehr Sicherheit für die Bewohnerinnen und Bewohner in der Einrichtung der Behindertenhilfe
Hildburghausen. Es benötigt enorm viel Zeit – das Richten der Medikamente für die Bewohnerinnen und Bewohner durch die Betreuungskräfte in der Einrichtung der Behindertenhilfe. Trotz größter Sorgfalt ist dies eine Tätigkeit, bei der bereits kleinste Fehler die Gesundheit schädigen können. Doch es geht auch anders: Durch eine Kooperation mit der „Apotheke am Markt“ in Hildburghausen unter der Leitung von Eva-Maria Löhner, die im Dezember 2020 die Apotheke übernommen hat, wurde nun die Medikamentenversorgung auf Wochenblister umgestellt.
Seit kurzem werden für alle Bewohnerinnen und Bewohner jeden Donnerstag die Medikamente für eine Woche in einem Blister angeliefert. Alle Arzneimittel sind übersichtlich vorsortiert und für den Einnahmezeitpunkt portioniert. Jeder bewohnerbezogene Blister beinhaltet 7 x 4 Einmalbecher, die jeweils mit dem Namen des Bewohners, der Medikamentenbezeichnung und der Einnahmezeit der Medikamente beschriftet sind. Für die Betreuungskraft entfällt somit das Richten der blisterfähigen Medikamente. Nur die nicht blisterfähigen Medikamente, wie z. B. Tropfen, Schmelz- oder Brausetabletten, müssen zu den Einnahmezeitpunkten vorbereitet werden. Damit steht mehr wertvolle Zeit für die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner zur Verfügung.
Das Verblistern in der Apotheke erfolgt nach dem Vier-Augen-Prinzip. Der Inhalt der Blister wird zudem mit einem Fotosystem mit der vorliegenden Medikation automatisch geprüft. Sollte eine Medikamentenumstellung erfolgen, reagiert die Apotheke am Markt sofort und fügt die neue Medikation in den Blister mit ein. Die Betreuungskräfte kontrollieren die Blister nochmals bei Anlieferung in der Einrichtung der Behindertenhilfe und bei der Ausgabe an die Bewohnerinnen und Bewohner unter Zuhilfenahme der aktuellen Medikamentenblätter auf Richtigkeit.
Die Apotheke prüft bei den Medikamenten zudem, ob gegebenenfalls Wechselwirkungen zwischen den unterschiedlichen Wirkstoffen vorliegen und teilt dies umgehend mit. So können unerwünschte Nebenwirkungen verhindert werden. Weitere Vorteile sind, dass Medikamente nicht in Massen gelagert werden und eventuell sogar verfallen. Das Blistern bietet außerdem eine hohe Arzneimittelsicherheit. Verwechslungen, Falsch- oder Doppeleinnahmen werden ausgeschlossen. Auch wenn Bewohnerinnen und Bewohner in den Urlaub gehen, ist dies eine komfortable und sichere Lösung, die Medikamente mitzugeben.
Foto: Helios Fachkliniken Hildburghausen