Mein Besuch unseres einst so schönen Schwimmbades in Hildburghausen
Leserbrief. Bei meinem Besuch am 30. Juni 2019 war ich entsetzt über die katastrophalen Zustände unseres Bades.
Die Liegen sind total durchgelegen, so dass man, wenn man vorher noch keine Rückenschmerzen hatte, nach dem Liegen 100-prozentig welche hat.
Die zahlreichen Sonnenschirmständer suchen vergebens ihre Sonnenschirme.
In den Toiletten fehlt das Toilettenpapier und eine Quittung bei Bezahlung erhält man auch nicht. Dafür das freundliche Angebot, den Beleg mit der Hand schreiben zu können, da momentan keine Kassenrollen vorhanden seien.
Die Folie im großen Becken hat die besten Zeiten auch schon hinter sich, ebenso wie die Platten um das Schwimmbecken herum, so dass man aufpassen muss, dass man sich nicht verletzt.
Nun zum Schwimmmeister. Dieser hat entweder gar keine Lust oder fühlt sich in seinem Häuschen so wohl, dass er gleich darin sitzen bleibt. Mein Besuch dauerte circa von 10 bis 17.30 Uhr. Ich war mit mehreren Personen im Schwimmbad, darunter auch mein Großneffe, welcher die 1. Klasse besucht und Nichtschwimmer ist. Er wurde genau vor dem Häuschen des Bademeisters von einem Jugendlichen in das Schwimmbecken geschubst. Daraufhin kam keine einzige Reaktion des Bademeisters. Wenn ich es nicht gesehen hätte, wäre der Tag wahrscheinlich anders zu Ende gegangen.
Kinder mit Migrationshintergrund sprangen rücksichtslos von den Seiten in das Schwimmbecken, so dass man aufpassen musste, dass einem keiner auf den Kopf springt. Zusätzlich tummelten sie sich mit Bällen im vorderen und somit flacheren Bereich des Beckens, was mich vermuten lässt, dass auch sie alle nicht schwimmen konnten, denn sie verblieben während der gesamten Zeit im flachen Wasser.
Eine Arbeitskollegin besuchte an diesem Tag mit einer schwangeren Freundin zusammen das Bad. Sie musste sich ständig schützend vor die schwangere Frau stellen, um zu verhindern, dass auch sie, wie viele andere zuvor, von der Treppe ins Wasser geschubst wird. Mir selbst erging es übrigens ähnlich.
Ich möchte noch einmal betonen, dass all das reaktionslos vom Schwimmmeister hingenommen wurde. Da stellt sich mir nur eine Frage: Für was ist der Schwimmmeister in diesem Freibad eigentlich da?
In diesem Bad geht es drunter und drüber und zudem ist es in einem desolaten und dreckigen Zustand. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da gab es noch eine ordentliche Führung und zuverlässige Bademeister. Davon merkt man heute jedoch nichts mehr.
Bei den momentanen Zuständen und dem stattlichen Eintrittsgeld von 3 Euro pro erwachsener Person braucht sich niemand wundern, wenn immer mehr Leute auf umliegende Freibäder ausweichen und die Besucherzahl dauerhaft sinkt.
Es war ein Bad, auf das man stolz sein konnte, heute ist es nur noch eine Schande für Hildburghausen. Schade eigentlich…
S. Scheffler
Hildburghausen
Foto: Südthüringer Rundschau
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