Mir Langt’s!
Leserbrief. Die älteren Leut‘ hätt’n es scho gar längst gesagt! Es langt! Mir langt’s! Ja zum Deibi soll die Stadt noch ganz zerfleddert werd’n? Net nur ewig predigen und drumherum schleich’n, es muss a was passier’n!
Am gestrigen Abend war, von den Freien Wählern organisiert, der Abend für die Bürgermeisterkandidaten und Kandidatin. Nun bot sich mir eine Zusammenfassung aus dem Bild, welches ich in jedem Stadtrat zu sehen bekomme. Wilde Anfeindungen, ein zerreden der Fragen, ein Abgleiten in völlig andere Themen und schimpfen über die Vorgänger, Antworten die jenseits der Gürtellinie zu finden sind – daran möchte ich mich nicht gewöhnen!
Es geht eben nicht, wenn sich herausgewunden wird überall! Beispiel gefällig?
Gestern, bei diesem Podium, erfuhren wir Stadträte, dass in der nächsten Woche eine Sondersitzung zum Thema Innenstadtbelebung angesetzt ist. Selbst der Vorsitzende des Stadtrates war darüber überrascht, aber natürlich: „Die Einladungen sind heute raus!“ Normalerweise bekommen wir dazu auch eine E-Mail, bevor wir überhaupt etwas mit der Post bekommen. Auch diese gab es nicht!
Übrigens soll der Schuldige diesmal der neue Vorsitzende des Werberings sein, der hätte mit seiner Terminierung alles versemmelt! Komisch nur, dass der gesamte Stadtrat nebst den anwesenden Bürgern hören konnte wie unser Bürgermeister den Termin öffentlich mit Herrn Kirner festsetzte. Freilich, das kann man schon einmal vergessen! Da wird auch mal etwas gestrichen, wenn’s unbequem wird.
Was ich auch gerne festhalten möchte: Das Land Thüringen ist weiß Gott nicht ständig schuld an den Fehlplanungen in einer Kleinstadt! Warum nicht einmal nachsehen, ob man selbst dazu etwas beigetragen hat? Zu jeder Zeit kann man weiterhin dem Publikum erklären, dass die Arroganz einem sowas von fern ist – natürlich wird dem Bürger zugehört! Das soll aber bitte in der Komfortzone bleiben, sonst schnappen die Ohren schnell zu!
Es wurde a bissel was geschafft beim Holger Obst – vor allem der Glasfaserausbau! Die alten Leut‘ haben sich gefragt: „Er hat’s wohl selbst eingegraben, so wie er sich lobt dafür?“ – Die haben das längst verstanden und auch gut zugehört im sehr gut gefüllten Saal der Goldbachaue!
Die Mecker- und Anschuldigungsrunde wurde eingeläutet. Wir konnten von Frau Schamm erfahren was diese alles verhindert hat und mit was sie alles unzufrieden ist! (Ich sag’s nur kurz, etwas Gutes blieb nicht übrig! Früher war alles besser!) In einem dreiviertel Jahr im Stadtrat konnte also Vieles verhindert werden. Was wollen wir denn erreichen? Wo wollen wir hin mit dieser Stadt? Gibt es ein Konzept?
Frau Schwamm verwendet inflationär das Wort gemeinsam, klatscht dabei den noch amtierenden Bürgermeister in jedem zweiten Satz ab und gibt dann preis, dass sie nichts alleine (nur gemeinsam!) mache sondern Berater hätte! Ab hier wird es brisant! Als sie gefragt wird, welche Berater es denn seien, möchte sie diese nicht nennen!
Was sagen die Leut‘ dazu!?
Der Frenck aus Kloster Veßra macht doch Wahlwerbung für die Frau Schwamm! Der wird wohl auch ein Berater sein! Genauso einen Mensch mit seinem braunen Gedankengut braucht es gerade noch! Der kokettiert doch schon damit, als marschiere er in Hildburghausen ein!
Da wird es Einem Angst und Bange!
Natürlich möchte ich abschließend noch ein Wort zu Tilo Kummer schreiben.
Er reagierte besonnen und ehrlich, auch auf schwierige Fragen. Er baute keine Luftschlösser und hielt sich an die Bürger. Er möchte zukunftsorientiert erfahren welche Prioritäten die Hildburghäuser haben. Tilo Kummer sprach von einem Schwimmbad, in welches er gerne wieder gehen möchte, ohne sich dafür schämen zu müssen. Er hat es verstanden! Er kam auch ohne Polemik durch diesen Abend, konnte konkrete Antworten auf vielerlei Fragen geben.
Die Leut‘ ham dabei gerne zugehört!
Alette Pommer
Stadträtin
Hildburghausen
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