Mittelalterspektakel auf der Veste Heldburg
Söldner im Dienst des Publikums – Perfekt nur, wenn die Funken stieben
Am 14. /15. September erobern mittelalterliche Gestalten die „Fränkische Leuchte“
Heldburg. Zwei Tage lagern die „Ritter der Böhmischen Krone“ im Garten hinter der Burg, um am mittelalterlichen Spektakel am 14. und 15. September teilzunehmen.
Unter ihnen ist Peter Kredba. Der Schwertkämpfer gehört zu jenen Stuntmen, die ihr Geld damit verdienen, an den Wochenenden auf Mittelaltermärkten zu Schwert und Schild zu greifen, um deftige Kämpfe zu zeigen. Was wie eine wilde Rauferei aussieht, ist meist eine mühsam einstudierte Show. Zweimal pro Woche absolviere man ein Training, so der Ritter. „Die Schläge müssen sitzen, schnell und präzise hintereinander erfolgen, sonst sieht es dilettantisch aus.“ Kinder und Erwachsene hätten dann weniger Spaß am Zuschauen. „Perfekt ist, wenn die Funken stieben und die Kinder begeistert sind“, so der Ritter, der sich gern als „Söldner im Dienst des Publikums“ versteht. Seine Gruppe tritt beim Fest auf der Heldburg am Samstag und Sonntag nahezu alle zwei Stunden auf.
Auf dem Weg vom Ritterlager zu den Spielorten im Schlosshof und an der Burgmauer passieren die Besucher zahlreiche Handwerkerstände, bei denen man den Meis-tern über die Schulter sehen oder gar selbst mit Hand anlegen kann. Händler und Mundschenke haben ebenfalls ihre Hütten und Zelte aufgebaut und gestalten so einen Markttag im Mittelalter.
Im Zentrum des Geschehens steht eine hölzerne Bühne. Auf ihr spielen die Barden von „Scherbelhaufen“ mit uralten Instrumenten und Sabine Sandow mit ihrer Harfe. Daneben hat Jolandolo, der weitgereiste Gaukler und Comedian, seine Requisiten aufgebaut. Er zaubert alle möglichen Gegenstände aus seinen Kisten und Koffern und vollführt mit ihnen waghalsige und sehr amüsante Jonglagen. Auch ein Puppenspieler gehört zum mittelalterlichen Fest. Er nennt sich selbst „Fadenreych“ und spielt sich mit seiner unterhaltsamen Art und seinen schönen Geschichten in die Herzen der Kinder. Ein paar umherziehende Vaganten verursachen so manchen Tumult auf dem Platz, doch zum Glück sorgen die Ritter für Recht und Ordnung.
Die Veranstalter versprechen ein Programm für die ganze Familie, welches täglich um 11 Uhr beginnt und am Samstag um 21.30 Uhr mit einer Feuershow ausklingt. Am Sonntag beendet das Tavernenspiel aller Akteure um 18 Uhr das fröhliche Treiben.
Der Eintritt kostet 8 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder, wobei für Kinder im Vorschulalter der Eintritt ohnehin frei ist. Familien und Alleinerziehende zahlen nur für das erste Kind. Besucher in historischer Kleidung erhalten einen Rabatt von 2 Euro. Der Besuch des Deutschen Burgenmuseums ist im Eintritt inkludiert.
Ein kostenloser Shuttlebus fährt die Gäste vom Großparkplatz im Ort zur Burg und zurück.
Titelbild: Keine Angst vor dem Mann in Blech! Wenn am 14. und 15. September die Ritter um Heinrich von Torgowe (hier auf der Loreley) die Heldburg erobern, geschieht dies in friedlicher Absicht. Zwei Tage lang wird den Besuchern der „Fränkischen Leuchte“ ein buntes Programm aus Musik, Gaukelei und Ritterkämpfen geboten. Die Gäste des mittelalterlichen Spektakels können mit ihrem Ticket auch das Deutsche Burgenmuseum besichtigen. Geöffnet ist Samstag von 11 bis 22 Uhr und Sonntag von 11 bis 19 Uhr. Kostenlose Shuttle-Busse verkehren regelmäßig zwischen dem Großparkplatz im Ort und der Burg. Foto: Agentur