Nach 43 und 42 Dienstjahren: Kollegium verabschiedet zwei Lehrerinnen mit Herzblut in den Ruhestand
Hildburghausen. Nicht nur die Schüler wurden am Freitag in ihre Sommerferien verabschiedet. Mit dem Ende des Schuljahres verabschiedete das Kollegium der Staatlichen Regelschule „Dr. Carl Ludwig Nonne“ zwei langjährige Kolleginnen in den wohlverdienten Ruhestand.
Zusammen 85 Jahre im Schuldienst
Nach 43 Jahren im Schuldienst ist Barbara Keller in den Ruhestand verabschiedet worden. Die Deutsch- Sozialkunde- und Geschichtslehrerin hat seit 1981 an der Staatlichen Regelschule „Dr. Carl Ludwig Nonne“ unterrichtet. Nach 42 Jahren im Schuldienst wurde Doris Leske in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Die Mathe- und Chemielehrerin ist zudem seit 1992 stellvertretende Schulleiterin der Nonneschule gewesen.
Ein wahrer Schatz verlässt die Schule
Liebe Barbara, als ich 1989 an die Schule kam, habe ich zunächst enger mit dir zusammengearbeitet, da wir beide Deutsch unterrichtet haben. Ich habe dich als sehr hilfsbereite Kollegin kennen gelernt, die z.B. die älteren Kolleginnen immer gern nach Hause gefahren hat.
1977 begann deine Lehrertätigkeit im damaligen Kreis Grimma. Ab 1981 warst du Lehrerin für Deutsch und Geschichte an unserer Schule. Nach der Wende hast du dich den großen Herausforderungen bei der Umgestaltung des Thüringer Schulwesens gestellt und ein zweijähriges Studium an der Pädagogische Hochschule Erfurt/Mühlhausen absolviert, um auch Sozialkunde unterrichten zu können. Ich denke, genau dein Metier.
Viele Schülerinnen und Schüler hast du in deinen 43 Jahren unterrichtet und als Klassenleiterin in ihrer Entwicklung mit viel Einfühlungsvermögen begleitet. Als Lehrerin warst du beliebt, weil du gern und schön erklären und erzählen konntest. Viele Schüler konnten das genießen und mittlerweile hast du längst die Kinder deiner ersten Schüler unterrichtet. Als Klassenleiterin hast du deine Schüler immer gut verstanden und wurdest von ihnen verstanden.
Jetzt, da du aus dem aktiven Schuldienst austrittst und in den wohlverdienten Ruhestand übergehst, danke ich dir auf das Herzlichste für deine engagierte Arbeit und wünsche dir beste Gesundheit, Glück und viel Freude im Kreise deiner Familie. Genieße die Zeit mit deinen Kindern und deinen Enkeln. Macht zusammen all das, wofür bis jetzt zu wenig Zeit war.
In unserem Kollegium hattest du immer einen festen Platz. Wir werden dich vermissen.
Eine Lehrerin wie ein Edelstein
Liebe Doris, dich habe ich als Mathematiklehrerin und stellvertretende Schulleiterin kennen gelernt, die immer eine sehr engagierte Arbeit leistete, eine Arbeit, die weit über das normale Maß hinausging.
Du hast deine pädagogische Tätigkeit an unserer Schule 1978 begonnen und unterrichtetest die Fächer Mathematik und Chemie. Als Klassenleiterin hast du immer viel Verständnis für die großen und kleinen Probleme der Schüler gehabt. Nach der politischen Wende warst du bereit, Führungsaufgaben zu übernehmen und wurdest zur Konrektorin bestellt
Verantwortungsbewusst und mit viel Fachkompetenz hast du stets deine Schüler mit Geduld und Einfühlungsvermögen gefordert und gefördert. Dadurch spürten die Kinder bei dir immer Anerkennung und Geborgenheit, was dir eine große Wertschätzung bei Schülern und Eltern einbrachte.
Mathematik deine Passion – mit viel pädagogischem Geschick und Einfühlungsvermögen hast du sie den Schülern näher gebracht. Die Schüler haben deinen Unterricht geliebt.
Besonders hervorheben möchte ich deinen hohen persönlichen Einsatz bei der Gestaltung und Organisation des Schullebens unserer Schule. Du hast Stundenpläne zusammengestellt und das in den letzten Wochen, den Corona-Wochen, täglich, du hast den Einsatz der Schülerlotsen koordiniert, die Arbeitsgemeinschaften organisiert, den Kontakt zum Förderverein gehalten und so Vieles mehr – du hast ein unwahrscheinliches Organisationstalent.
Und trotz der hohen Belastung hattest du immer ein offenes Ohr für die großen und kleinen Probleme der Lehrer und Schüler. Dabei hast du manchmal dich und deine Belange völlig außer Acht gelassen.
Durch dein außergewöhnliches Engagement hast du dazu beigetragen, dass sich die Schule stets weiterentwickelte. Die Eltern schätzen dich sehr und auch die Kollegen werden dich vermissen.
Als ich 2011 Schulleiterin wurde, hast du mich sehr unterstützt trotz deiner vielen Aufgaben. Vieles habe ich durch dich gelernt und wir wurden im Laufe der Jahre ein sehr gutes Team. Gemeinsam mit Simone und Didi haben wir oft gelacht und mit unserem gesamten Team haben wir viel erreicht.
Unsere Arbeit hat sich in dieser Zeit aber auch sehr verändert: Neue Herausforderungen, die unsere digitale Kommunikationsgesellschaft mit sich bringen, aber auch mehr Schüler und Elternhäuser, die unserer ganz intensiven Unterstützung bedürfen.
All das zehrt natürlich und so ist es verständlich, dass du in den „Fast“-Ruhestand gehst. „Fast“-Ruhestand, denn in der Ganztagsschule bleibst du uns ja zum Glück erhalten. Das freut uns sehr. Bleibst du uns doch als Berater und Ansprechpartner ganz nah.
Liebe Doris, lieben Dank für Alles und ich wünsche dir, dass du nun etwas zur Ruhe kommst und viel mehr Zeit für dich und deine Familie hast. Genieße es.
Liebe Barbara, liebe Doris, wir wünschen euch für euer weiteres Leben beste Gesundheit, Glück und viel Freude im Kreise eurer Familie.
Jana Bieling
Rektorin
im Namen des Kollegiums der Staatlichen Regelschule „Dr. Carl Ludwig Nonne“
Titelbild: Rektorin Jana Bieling (Bildmitte) verabschiedet sich im Namen des Kollegiums der Nonneschule von Barbara Keller (l.) und Doris Leske (r.).
Fotos: Südthüringer Rundschau