Nachbetrachtung / Gedanken zur 4. „Montagsdemo“
Leserbrief. Rückblick: November 1989: Ich war 16 Jahre alt und empfand große Bewunderung und Respekt für die DDR-Bürger, die seit Wochen und Monaten, Seite an Seite, friedvoll gegen ein System demonstrierten, mit dem sie sich nicht mehr identifizieren wollten und konnten. Die couragiert, entschlossen und EINIG Flagge zeigten und dadurch bewiesen, dass ein Volk GEMEINSAM gegen politische Missstände und Willkür angehen kann. Die, trotz aller Widrigkeiten und möglicher Gefahren, durch Mut und jede Menge persönliches Engagement nationale Strukturveränderungen und letztendlich eine politische WENDE herbeiführten, die in die Geschichte einging.
30 Jahre später, am 18. November 2019 in Hildburghausen – 4. „Montagsdemo“: Ich sehe in die Gesichter der ca. 35 unverdrossenen Bürger und Bürgerinnen, die sich seit 4 Wochen jeden Montagabend um 19 Uhr auf dem Hildburghäuser Marktplatz einfinden, um ihren Unmut und ihre Unzufriedenheit angesichts der herrschenden sozialen und systemrelevanten Ungerechtigkeit kundzutun. Die sich trotz herbstlicher Temperaturen und eisiger Windböen nicht davon abhalten lassen, parteiübergreifend ihrer politischen Meinung freien Lauf zu lassen.
Heute kommt die aktuelle Kommunalpolitik im Landkreis Hildburghausen auf’s Tableau und Kritik an unseren gewählten „Volksvertretern“ wird laut. Stimmen, u. a. aus Schleusingen, Reurieth, Eishausen, Eisfeld, Heßberg und Veilsdorf bemängeln, dass dem Bürger zu wenig Mitspracherecht eingeräumt wird bzw. Entscheidungen, ungeachtet des Willens des „einfachen Michels,“ getroffen werden.
Angesichts dieser Thematik stellt sich mir die Frage: Wo sind eigentlich die „Obsts“, „Floßmanns“ und „Gregors“ unseres Landkreises?? Die lesen doch bestimmt auch Zeitung, oder? Die wissen doch sicher um die kleine Gruppe, die sich unbeirrbar seit dem 28. Oktober 2019 montags vor dem Rathaus einfindet? Warum stellt sich keiner seinen Wählern oder heuchelt zumindest Interesse an den Belangen seiner „Untertanen“?
Weiterhin wundert mich die offensichtliche Teilnahmslosigkeit unserer Bevölkerung. An jedem Stammtisch, bei jeder Geburtstagsfeier und Zusammenkunft mit Freunden, Angehörigen oder Kollegen kommt das Gespräch irgendwann auf das „leidige“ Thema Politik; meist mit dem gleichen Resultat: allgemeines Unverständnis und steigende Wut über die Ignoranz und Unverfrorenheit, die unsere Herren und Damen Politiker ihrem Volk entgegenbringen, über die Verschwendung von Unsummen für Rüstung und ungeregelte Zuwanderung. Zahlreiche Leserbriefe in Tageszeitungen (sofern unzensiert abgedruckt) sowie Kommentare in sozialen Netzwerken (wenn nicht vorher gelöscht) lassen nur erahnen, in welchem Maß es eigentlich in der Bevölkerung brodelt.
Aber gemeckert ist schnell! Bei Minustemperaturen GESICHT zu zeigen, ist wohl zu unbequem.
Oder warum stehen wir seit 4 Wochen in der gleichen Runde auf dem Markt?
Wo sind unsere Rentner, die über 40 Jahre lang gearbeitet haben und jetzt monatlich mit einer Summe abgespeist werden, die „einem die Tränen in die Augen treibt“? (O-Ton eines Rentners)
Wo sind die Eltern der schulpflichtigen Kinder, die vor vielen Jahren selbst ein gutes Bildungssystem genossen haben und nun dank des gravierenden Lehrermangels und unzähliger Ausfallstunden dem sinkenden Bildungsniveau in unserem Land ins Auge blicken müssen? Und wo sind die Lehrer, Erzieher, Pädagogen, die diesen Missstand realisieren und kritisieren?
Wo sind Mamas und Papas unserer Allerkleinsten, die das immense Defizit an Kinderärzten im Landkreis bemängeln oder die Muttis und Vatis unserer Kindergarten- und Hortkinder, die mit ständig steigenden Gebühren konfrontiert werden?
Was ist mit Ärzten, Krankenschwestern und Altenpflegern, bei denen Überstunden und fehlendes Personal tagtäglich an den Kräften zehren?
Und die Kraftfahrer? Die, die erkannt haben, dass die beschlossene CO2-Steuer nicht dazu dient, die Folgen des medial omnipräsenten, umstrittenen Klimawandels abzumildern, sondern eine weitere Quelle ist, um dringend benötigte Gelder in die Kassen des Landes zu spülen.
Geld, das für die unberechenbare Migrationspolitik unserer Regierung benötigt wird.
Eine Politik, an der sich die Geister scheiden – die bewusst von oben gesteuert wird um unsere Republik zu spalten.
Denn nur EINIGKEIT bringt die Leute auf die Straße.
EINIGKEIT, MUT, ZIVILCOURAGE , GESUNDER MENSCHENVERSTAND – ALL DAS BRAUCHT´S; um in Deutschland was zu ändern!
Mandy Hopf
Heßberg
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Foto: Südthüringer Rundschau