Offener Brief an den DFB: Frischfrisierte Fußball-Stars setzen eine gesamte Branche unter Druck
Köln/Frankfurt. Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks hat in einem offenen Brief an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) seinen Unmut über frischfrisierte Fußballprofis geäußert. Wir möchten Ihnen diesen Brief nicht vorenthalten:
Sehr geehrter Herr Präsident Keller,
die rund 80.000 Salons des deutschen Friseurhandwerks sind seit dem 16. Dezember 2020 geschlossen und leisten einen enormen Beitrag zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie. Das Erbringen von Friseurdienstleistungen ist unter Androhung hoher Bußgelder somit seit vier Wochen in Deutschland verboten.
Mit großer Verwunderung mussten wir daher an den vergangenen Spieltagen feststellen. dass ein Großteil der Fußballprofis sich mit frischgeschnittenen Haaren auf dem Platz präsentierte: Einrasierte Scheitel, auf wenige Millimeter getrimmtes Nacken- und Schläfenhaar, saubere Konturen. Frisuren, die nur professionelle Friseurinnen und Friseure mit Profi-Equipment schneiden können.
Frischfrisierte Fußball-Stars setzen eine gesamte Branche unter Druck: Viele Friseurbetriebe sind In Ihrer Existenz bedroht, Beschäftigte und Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber müssen derzeit mit Kurzarbeitergeld oder ganz ohne Einkommen zurechtkommen. Der Unmut gegenüber top gestylten Fußballern, und in der Folge Kundenanrufen, die zu Schwarzarbeit und Regelverstößen wie Hausbesuchen überreden wollen, wächst.
Es ist ein großes Privileg, dass der Profifußball trotz einer Pandemie weiterhin stattfinden darf. Fußballer sind Vorbilder, nicht nur für junge Leute. Wir appellieren daher an Sie und den DFB: Zeigen Sie in Zeiten wie diesen Solidarität und setzen Sie mit uns ein Zeichen gegen Schwarzarbeit. Lassen Sie uns den Weg der Pandemiebekämpfung gemeinsam gehen.
Mit freundlichen Grüßen
Zentralverband des deutschen FriseurhandwerksHarald Esser
PräsidentJörg Müller
Hauptgeschäftsführer
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