Offener Brief eines Fitnessstudio-Betreibers aus Eisenach an Bodo Ramelow
Eisenach. Sehr geehrter Herr Ramelow, sehr geehrter Herr Ministerpräsident, ich wende mich jetzt mit diesen offenen Brief an Sie, da Sie wiederholt Kommentare von mir auf Ihrer Facebook-Seite löschten und meine E-Mail vom 4. Dezember 2020 bis zum heutigen Tage noch immer nicht beantwortet haben.
In dieser bat ich Sie um Hilfe und stellte einen praxisorientierten Lösungsvorschlag sowie ein digitales Terminvergabe-System für die Mitglieder meines Fitnessstudios vor. Mit diesen könnten bis zu 360 Personen täglich mein Fitnessstudio besuchen, wobei jeder über 80 Quadratmeter Platz für sich alleine hätte beanspruchen können. Natürlich mit genauer Kontaktverfolgung, ohne Warteschlangen und den sonstigen sinnigen und unsinnigen verordneten Hygienemaßnahmen.
In dieser besagten E-Mail, habe ich vorab dafür Verständnis geäußert, dass Sie wahrscheinlich sehr, sehr viel um die Ohren haben. Mein Fehler!
An dieser Stelle möchte ich jetzt deutlich werden! Sie haben eine rote Linie überschritten!
So wie hoffentlich jeder Ihrer Wähler aus den Medien erfahren haben dürfte, verbringen Sie Ihre Zeit lieber damit, in virtuellen Chaträumen zu surfen und Süßigkeiten auf Ihrem Handy (Candy Crush) einzufangen, anstatt Anfragen und Hilferufe Ihrer Mittelständischen Unternehmer und Ihrer Wähler zu beantworten!
Sage und schreibe 10 Level Candy Crush während einer Ministerpräsidentenrunde? Dafür zolle ich Ihnen meinen tief empfundenen Respekt. Hust. Verschluck!
Darf ich denn fragen, wieviel Level Ihre anderen Kollegen in dieser Runde geschafft haben? Außerdem würde mich natürlich interessieren, welches das Lieblingsbonbon vom „Merkelchen“ ist?
In der Runde, in der Sie angeblich über Leben und Tod entscheiden?
In der Runde, in der Sie und Ihre Kollegen die Demokratie außer Kraft setzen, weil Sie noch nicht mal mehr die Opposition durch Ihren eigens verordneten Erlass zu Wort kommen lassen? In der Sie über die möglichen Gefahren des Impfstoffes und dessen Beschaffung diskutieren sollten?
In der Runde, in der Sie Konzepte entwerfen sollten, um endlich die Schwächsten der Gesellschaft in den Altenheimen besser zu schützen?
In der Runde, wo Sie darüber reden sollten, wie Sie den jüngsten und Schutzbedürftigen der Gesellschaft – unseren Kindern und Kleinkindern – Schulöffnungen und Kindergartenöffnungen ermöglichen? Dafür Sorge tragen, dass keine verlorene Generation entsteht?
In der Runde, in der Sie ermöglichen sollten, dass die versprochenen Hilfen für Unternehmen endlich nach nun mehr als drei Monaten leerer Phrasen und Versprechungen, nun auch endlich an die betroffenen ausgezahlt werden können, damit es in wenigen Monaten in Deutschland nicht nur so vor Insolvenzen hagelt?
Und so weiter und sofort. Sie wissen genau, was in Deutschland so alles auf dem Spiel steht und jeder ist gleichermaßen betroffen. Nicht nur betroffen, sondern von der Willkür Ihrer Maßnahmen und Politik abhängig, die über jedes Einzelschicksal entscheidet.
Mir war zwar bekannt das im Bundestag schon im Dezember also in der größten Krise dieses Landes seit über 60 Jahren eine 2 Tage Woche eingeführt wurde – natürlich nur zum Selbstschutz – dafür aber bei vollen Bezügen im fümfstelligen Bereich ab 15.000 Euro im Monat aufwärts, während ich meine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken muss. Sowas hätte ich jedoch nicht erwartet.
Im Moment, indem ich diese Zeilen schreibe kommt mir doch glatt, George Orwells „Farm der Tiere“ in den Sinn.
Nach dieser Einleitung komme ich aber zu den sehr wohl berechtigten Fragen, die ich habe:
Frage 1: Um das Vertrauen in die Politik nach so einer Handlung wieder herzustellen, wäre es doch durchaus sinnvoll, ein Lobbyregister einzuführen und die Zahlungsströme, die an Sie und Ihre Kollegen gehen, für alle Bürger dieses Landes endlich sichtbar zu machen. Schließlich können wir uns ja erst dann darüber im Klaren sein, für wen, für welche Firma oder für welche Organisation sie überhaupt Politik betreiben. Für uns Bürger ist dies ja offensichtlich nicht der Fall. Herr Spahn weigert sich ja bis heute, über seine Millionenvilla Auskunft zu geben. Ein Schelm, wer da wohl denken mag, dass diese auch durch Vorschüsse für die in Zukunft zu erbringenden Leistungen für „Big-Pharma“ finanziert wurde. Von Philipp Amthor möchte ich hier erst gar nicht anfangen. Würden Sie so ein Lobbyregister nicht auch wirklich gerne mit unterstützen? Im Endeffekt würde dies doch nur zeigen, dass Ihnen das Wohl der Gemeinschaft mehr am Herzen liegt als Ihrem Geldbeutel. Genau dafür steht doch auch Ihre Partei.
Frage 2: Nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Ihren neuen Guidelines zum PCR-Test, pünktlich mit der Amtseinführung vom amerikanischen Präsidenten Biden verkündet hat, das ein einzelner PCR-Test zum Nachweis einer Corona-Infektion nicht mehr ausreicht, sondern ein zweiter Test mit zusätzlicher klinischer Diagnose notwendig ist, sollte diese neue Teststrategie doch auch in Thüringen zu deutlich sinkenden Fallzahlen führen, die einen Lockdown bis Ostern oder darüber hinaus, wie Sie es selbst fordern, doch aus Ihrer Sicht bestimmt auch unnötig machen? Werden diese Guidelines der WHO hier in Thüringen auch schon umgesetzt, um nicht zu viele falsch positive Corona Infektionen zu verursachen?
Frage 3: Treten Sie nun von Ihrem Amt zurück und spenden in Zukunft ihre überhöhten Diäten und Rentenansprüche an die ganzen Verlierer dieser Krise, die sie durch ihr Nichthandeln mit dazu gemacht haben?
Frage 4: Ich verstehe ja, dass Sie, Herr Scholz und Herr Altmaier sehr viel zu tun haben. Aber wenn man die Zeit hat, lauthals zu verkünden, dass man unbegrenzt Geld über die Unternehmen ausschüttet und schnelle Auszahlungen von staatlichen Hilfen verspricht, dann sollte man in der viert größten Volkswirtschaft dieser Welt doch innerhalb von 3 Monaten mal endlich dazu in der Lage sein, eine Novemberhilfe komplett auszuzahlen. Nur das wir uns nicht missverstehen. Es ist bald Februar! Zur Not könnte ich Ihnen noch gerne ein paar Schülerpraktikanten vermitteln, die diese Überweisungen tätigen. Die haben gerade alle genug Zeit!
Für den Fall, dass ich hier einen falschen und notbedürftigen Eindruck erweckt habe, mein Unternehmen wird diese Krise Überleben und danach stärker hervorgehen, als jemals zuvor. Dies liegt aber nicht an Ihnen und Ihren Kollegen, sondern an der tollen und nicht selbstverständlichen Unterstützung von Mitgliedern meines Studios, die sich bis zum heutigen Tage solidarisch zeigen! So viel Glück haben viele andere Unternehmer in diesem Land nicht, weil Politiker wie Sie Ihre verdammte Arbeit nicht machen.
Ich hoffe inständig und aus tiefsten Herzen, dass niemand aus Thüringen oder sonst woher Sie oder einen Ihrer Kollegen jemals wieder wählt und Ihnen ein Diäten- und Rentenentzug sowie ein Gerichtsverfahren droht!
Politiker wie Sie und Ihre Kollegen, machen mich kränker als jedes Virus auf diesen Planeten es jemals könnte.
Mit sportlichen Grüßen
Kevin Semisch
Geschäftsführer
MC Shape Eisenach
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