Rätsel um ältestes Wandgemälde in einem deutschen Museum aufgeklärt!
Heldburg. Vor einem Jahr fand das Wandgemälde „Ritterschlacht“ im Deutschen Burgenmuseum einen würdigen Platz. Seitdem steht das Gemälde im Fokus der musealen Forschung, die bereits einen Durchbruch feiern kann. Dabei gestaltete sich die Suche nach dem Ursprungsort des fast 800 Jahre alten Wandgemäldes wie ein Krimi.
Aufmerksam gemacht durch die im Museum stattgefundene Tagung „Unbekannte Romanik“, entdeckte der Doktorand Fabian Brenker bei Recherchen den Verweis zu einem archäologischen Bulletin von 1909, das das Gemälde beschreibt, abbildet und vor allem seinen Herkunftsort benennt. Die mittelalterliche Darstellung, welche die Autoren Clément und Hallopeau mit den Kreuzzügen in Verbindung bringen, schmückte einst die heute profanierte Pfarrkirche von Artins. Die kleine französische Gemeinde befindet sich in der Region Centre-Val de Loire.
Die Ausstellung beleuchtet in diesem Zusammenhang die Strappo-Technik, die es Fachleuten ermöglicht hat, das Gemälde von den Kirchenwänden abzunehmen und auf ein neues Trägermedium zu übertragen. Vertiefte Einblicke in das Thema gewährt zudem eine Dokumentation zur Restaurierung des Gemäldes, die die FH Erfurt dem Deutschen Burgenmuseum anlässlich der Ausstellung überlässt. Dass das Wandgemälde nebst einem kleinen Konvolut überhaupt restauriert werden konnte, ist der finanziellen Unterstützung durch die Ernst von Siemens Kunststiftung, den Freistaat Thüringen und die Bundesrepublik Deutschland zu verdanken.
Die Ausstellung wird am Sonntag, dem 7. April 2019, um 11 Uhr mit einer Einführung von Direktorin Dr. Adina Rösch eröffnet.
Die Veranstaltungsreihe „Sonntags auf der Burg“ bietet ein Begleitprogramm zur Ausstellung. So spricht Herr Prof. Dr. Christoph Merzenich von FH Erfurt, am 5. Mai 2019 um 15.30 Uhr über die Restaurierung des mittelalterlichen Wandmalerei-Konvoluts, an der er maßgeblich beteiligt war.
Öffnungszeiten des Museums:
- April bis Oktober: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr.
Nähere Besucherinformationen sind zu finden unter www.deutschesburgenmuseum.de.
Titelbild: Abschlussfoto zur Restaurierung, Ausschnitt. Foto: N. Wörner (FH Erfurt)