Rappelsdorfer Einwohner votieren für Flutmulde
Bürgerbefragung der Bürgerinitiative „Kein Hochwasser im Dorf!“ Rappelsdorf:
Rappelsdorf. In Rappelsdorf soll der Hochwasserschutz für ein HQ 100 (100-jähriges Hochwasser) umgesetzt werden. Hierzu laufen seit 2016 Variantenuntersuchungen durch den Bauherrn, dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN).
Variante 2 – Ableitung des Hochwassers über eine Flutmulde (Seewiesen) – war dabei schon bis zur Planungsgenehmigung im Landesverwaltungsamt Weimar. Doch das Genehmigungsverfahren wurde vom Bauherrn aus Kostengründen zurück genommen.
Vom Bauherrn wurde in Folge eine neue Variante – Der modulare Ausbau der Schleuse als Hochwasserschutz für ein HQ 100 – ins Spiel gebracht. Das alleinige Abstellen auf Schadenspotential und Baukosten besorgt die Anwohner sehr. Hohe Betroffenheit von Anwohnern und Natur durch den technischen Ausbau der Schleuse sind zu befürchten.
Aus diesem Grund hat sich die Bürgerinitiative (BI) „Kein Hochwasser im Dorf!“ gegründet und eine Bürgerbefragung zu den Hochwasservarianten in Rappelsdorf durchgeführt.
Das Ergebnis der Bürgerbefragung ist eindeutig. 95,7 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen auf Variante 2: „Ableitung des Hochwassers über eine Flutmulde (Seewiesen)“, 1,4 Prozent der Stimmen entfielen auf Variante 1: „technischer Ausbau der Schleuse“ und „keine Veränderung des bestehenden Hochwasserschutzes“ möchten 2,9 Prozent der Einwohner von Rappelsdorf.
Auf Bitten der BI „Kein Hochwasser im Dorf!“ hat am 2. Juli 2020 eine Vorortbegehung mit Vertretern der TLUBN in Rappelsdorf stattgefunden. Ausgangspunkt dabei war die Königsgrundbrücke, welche seit vielen Jahren aufgrund ihres Bauzustandes nur eingeschränkt befahrbar ist und bei der Umsetzung des Hochwasserschutzes in Rappelsdorf einer Instandsetzung bzw. eines Neubaus bedarf und somit in die Hochwasserschutzmaßnahmen einzubinden ist.
Bei der Vorortbesichtigung konnten die Varianten zum Hochwasserschutz vor Ort besprochen werden. Gleichzeitig konnten die Originalunterschriften der Bürgerbefragung an die Vertreter der TLUBN, Herrn Pehlke und Herrn Ahrens, übergeben werden. Außerdem wurden die Stellungnahme des Ortsteilrates Rappelsdorf an die Stadtverwaltung Schleusingen, ein Lageplan mit Auswertung der Bürgerbefragung sowie die Aktennotiz vom stattgefunden Gespräch am 27. Januar 2020 im Rathaus Schleusingen übergeben.
Die BI „Kein Hochwasser im Dorf“ als auch die Einwohner von Rappelsdorf erwarten eine Berücksichtigung des Ergebnisses der Bürgerbefragung bei der weiteren Planung des Hochwasserschutzes in Rappelsdorf.
Im III. Quartal 2020 soll es zu den Hochwasserschutzmaßnahmen eine Einwohnerversammlung geben.
Die BI „Kein Hochwasser im Dorf!“ ist bestrebt, diese Versammlung in Rappelsdorf durchzuführen, damit alle Einwohner von Rappelsdorf die Möglichkeit erhalten, sich beim Hochwasserschutz in ihrem Heimatdorf mit einbringen zu können.
i.A. Ute Hoffmann
für die Bürgerinitiative „Kein Hochwasser im Dorf!“
Foto: Bürgerinitiative „Kein Hochwasser im Dorf!“