Schleusingen geht baden…
Schleusingen. In der heutigen Zeit Stadtoberhaupt zu sein, ist sicher kein leichter Job. Corona mit samt seinen Auswüchsen ist dabei nur eine unter vielen Herausforderungen. Es wird immer Momente geben, die einem Bürgermeister alles abverlangen. Das sollte jedem Kandidaten für solch ein Amt von vornherein klar sein. Umso mehr verwundern die Gedanken und Handlungen (inklusive der Nicht-Handlungen) des Schleusinger Stadtoberhauptes in der heutigen Zeit.
Der Tourismus wird in diesem Jahr ganz anders aussehen als in den Jahren zuvor. Viele Menschen werden in Deutschland Urlaub machen. Freiwillig oder gezwungenermaßen. Jeder der jetzt intelligent aufs Gaspedal drückt und vorbereitet ist, kann von diesem Umstand profitieren. Auch unsere Region könnte davon profitieren.
Wir haben (fast) alles, um für Urlauber attraktiv zu sein. Ein tolles Schloss mit Museum im historischen Stadtkern, das Biosphärenreservat vor der Haustür, bezaubernde Dörfer mit lauschigen Plätzen, einen wunderschönen Wald, den Bergsee und und und. Sogar vier Schwimmbäder hat unsere Stadt – drei in städtischer und eines in privater Obhut. Was machen wir aus all dem? NIX! Nullkommanull! Schlimmer noch, man spielt mit dem Gedanken, das modernste städtische Bad in Schleusingen gänzlich geschlossen zu lassen. Gerade jetzt? Fällt der Verwaltung da wirklich nichts Besseres ein?!
Ideenlos, konzeptlos und alles andere als zukunftsorientiert reagiert man in dieser Stadt auf Dinge die „von oben“ kommen.
Gilt es nicht gerade jetzt alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Attraktivität unserer Region und unserer Stadt nach außen zu tragen?
Gilt es nicht gerade jetzt, alles Nutzbare auch tatsächlich nutzbar zu machen?
Gilt es nicht gerade jetzt, alle Akteure zusammen zu bringen, damit Einheimische und Fremde sich hier auch in einer verrückten Zeit wohlfühlen?
Gilt es nicht gerade jetzt, touristische und gastronomische Infrastruktur zu stärken und entwickeln?
Nichts von alle dem erleben wir derzeit in Schleusingen. Traurig und beschämend ist das. Viele Menschen würden sich einbringen, wenn man sie denn auch einbinden würde.
Im Glauben, selbst alles managen zu müssen und zu können, gleicht das Rathaus einer mittelalterlichen Trutzburg. Mitnichten. Dafür wurden Sie, Herr Henneberg, nicht gewählt!
Sie wurden gewählt, um Ihrem Wahlversprechen „Frischen Wind“ nach Schleusingen zu bringen, auch Taten folgen zu lassen. Der Wind weht aktuell nur auf Irrwegen aus der Stadt heraus. Das bringt nichts und niemanden vorwärts.
Im Übrigen ist Stadt-Entwicklung keine reine Frage des Geldes. Vielmehr ist es eine Frage der inneren Haltung und der Begeisterung für eine Aufgabe.
Wenn Sie nicht wollen, dass diese Stadt weiter baden geht, machen Sie bitte endlich Ihren Job! Wir als #ProvinzEnthusiasten fordern Sie auf: bringen Sie die Menschen und die Ortsteile zu einer Stadt zusammen. Schaffen Sie Rahmenbedingungen für eine positive Entwicklung unserer Stadt mit all(!) ihren Ortsteilen und binden Sie die Bürger mit ein.
#ProvinzEnthusiasten – 18sind1
Foto: Südthüringer Rundschau