Schockierende Vorgehensweise des Kinderlandes Bad Königshofen
Leserbrief. Am 14. September 2021 übergab mir eine Angestellte des Kinderlandes in Bad Königshofen ein Informationsschreiben (siehe Bild) in die Hand und klärte mich auf, dass ich als Ungeimpfte, nicht genesene oder PCR-getestete Person die Einrichtung mit meinem Sohn nicht mehr betreten darf. Er darf ab jetzt nur noch vor der Tür vom Personal abgeholt und vom Personal vor die Tür gebracht werden. Mein Sohn ist 2 Jahre!
Neben der nicht vorhandenen ethischen und moralischen Form, im Umgang mit Kleinkindern bezüglich dieser Anweisung, kommt erschwerend hinzu, dass dies eine absolute Diskriminierung in menschlicher und gesellschaftlicher Form darstellt. Denn alle anderen Besucher des Kinderlandes können auf diese Art und Weise mitbekommen, wer geimpft ist und wer nicht, denn im Schreiben ist klar angewiesen, Ungeimpfte (ohne PCR-Testvorlage) müssen draußen bleiben!
Des Weiteren ist dies auch eine Verletzung des Datenschutzes und der Privatsphäre von Erwachsenen und vor allem von Kindern, da sensible Daten die sonst nur bei Anforderung vorgezeigt oder streng vertraulich behandelt werden, nun für jeden Besucher des Kinderlandes offen sichtbar sind. Die Information, ob Eltern geimpft sind oder nicht wird so klar heraus kristallisiert. Also ist für andere Kinder/ ältere Kinder klar ersichtlich welches Kind geimpfte Eltern hat oder nicht, was zu einer weiteren Diskriminierung von Kindern führen könnte.
Mit mir als Mutter darf sich das Personal nicht großartig unterhalten, ich habe eine telefonische Sprechstunde am Dienstag zwischen 10.30 Uhr und 11.30 Uhr laut Schreiben angeboten bekommen.
Bei einem Kleinkind ist der tägliche Austausch (wie war das Essverhalten, hat er geweint, was fehlte ihm oder wie hat er sich verhalten) unbedingt notwendig, damit die Mutter weiß wie sich das Kind am Tag entwickelt hat und wie es eventuell noch versorgt werden muss. Auch die täglichen Gewohnheiten wie gemeinsam Schuhe wechseln und Jacke ausziehen wurden vom Kinderland von heute auf morgen strengstens untersagt.
Wenn die Umsetzung der neuen Regeln nicht befolgt wird, drohen Strafgelder!
Was für ein Personal, welches eine abgeschlossene Ausbildung im Umgang mit Kindern und in der Psychologie hat, führt solche Anweisungen bei Kleinkindern und ihren Eltern durch? Zu was wäre dieses Personal noch fähig wenn die Summe der Strafgelder erhöht wird?
Diese Vorgehensweise und Strafandrohung ist mir nur aus den Geschichtsbüchern in der Diktatur des 2. Weltkrieges bekannt.
Sehr geehrter Landrat Thomas Habermann (CDU) [Vertreter Landkreis] und an den anweisenden Träger – die Stadt Bad Königshofen, bitte helfen Sie den Kindern mit Eltern ohne Impfung in Bad Königshofen!
Carmen Schubart
Bad Königshofen OT Gabolshausen
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