Schüler des SBSZ Hildburghausen zu Besuch in Glubokoje (Belarus)
Spannende, aufregende und ereignisreiche Woche
Hildburghausen / Glubokoje. Drei Monate waren vergangen, bis sich am 14. September 15 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrer auf den Weg ins 1548 km entfernte Glubokoje in Belarus machten.
Der Besuch der belarussischen Austauschschüler im Juni 2019 hat bei den Mädchen und Jungen des SBSZ ihre Spuren hinterlassen. Freude, Nervosität, Neugier und Aufregung auf das fremde Land, die neue Kultur und die Menschen, die dort leben, waren Gefühle, die die belarussischen Schüler vor ihrem Besuch in Deutschland hatten. Und auch den deutschen Schülern ging es jetzt nicht anders. Einige von ihnen verließen das erste Mal die Bundesrepublik und noch keiner war jemals so weit in den Osten Europas gereist.
Von Coburg aus ging die Reise mit dem ICE los. So wurde zunächst das erste Ziel Berlin erreicht. Der aufregendste Teil stand allerdings noch bevor, die Fahrt mit der russischen Staatsbahn von Berlin über Stettin, Posen, Warschau und Brest bis nach Minsk. Im Nachtzug war ausreichend Zeit, um sich noch einmal Gedanken über die Gastfamilie zu machen. Die Gastschüler waren ja bekannt, aber wie würden wohl die Eltern sein und die Wohnung oder das Haus?
In Minsk angekommen zeigten die Schüler keinerlei Anzeichen von Schlafmangel oder Erschöpfung, im Gegenteil, voller Aufregung fieberten sie dem Wiedersehen entgegen. Dieses war dann schließlich auch, nach drei weiteren Stunden Busfahrt, von purer Freude geprägt.
In der folgenden Woche folgte ein Programmpunkt dem nächsten und alle standen unter dem Motto „Sport verbindet“. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Glubokoje, der Partnerschule des SBSZ, und einem überaus freundlichen Empfang mit eigens für die Gäste einstudiertem Programm sowie einem kleinen sportlichen Turnier am Montag, konnten die Jugendlichen die Stadt bei einem Rundgang kennenlernen.
Der Dienstag stand ganz im Zeichen des diesjährigen Mottos – der Besuch der Hauptstadt Minsk mit seiner Arena, einem Sportkomplex unter anderem für Eishockey oder Eisschnelllauf, ließ alle Schüler schnell auf den Gedanken kommen, selbst einmal das Eis unter den Füßen spüren zu wollen. So konnten sie an diesem Ort, wo noch vor einigen Wochen die European Games stattgefunden hatten und wo ein paar Minuten vorher die belarussische Nationalmannschaft im Eisschnelllauf trainiert hatte, selbst ihre Fähigkeiten im Eislauf unter Beweis stellen. Am Nachmittag standen der Besuch des Museums des Vaterländischen Krieges und der Nationalen Gedenkstätte der Republik Belarus auf dem Programm.
Der Mittwoch wurde wiederum im Zeichen des Sports gestaltet. Die Schüler besuchten die Sportschule der Stadt Glubokoje und wurden hier selbst sportlich an verschiedenen Stationen tätig. Den Nachmittag verbrachten Schüler und Lehrer gemeinsam mit dem Erlernen traditioneller weißrussischer Tänze.
Den folgenden Tag brauchten alle, um sich von den sportlichen Aktivitäten der vorangegangenen Tage zu erholen. So fuhren wir nach Polozk, in die älteste Stadt des Landes, und besuchten die dortige Universität.
Der Freitag steht traditionell im Zeichen des Abschiedes, auch wenn der Zug zurück nach Deutschland erst am Sonntag fahren sollte. Allerdings war dies der letzte Tag, den alle gemeinsam verbringen konnten. Am Vormittag waren die Gäste aus Hildburghausen beim Landrat der Stadt Glubokoje eingeladen, der Nachmittag war für die Vorbereitungen des Abschlussabends reserviert. Ein kleines Programm mit typisch thüringischen Tänzen, das „Rennsteiglied“ und „Auf uns“ von Andreas Bourani mussten einstudiert werden. Letzteres steht vor allem für die Freundschaft, die zwischen den Jugendlichen der Länder entstanden ist. Auch ein Abendessen für 60 Personen musste vorbereitet werden. Nur durch die tatkräftige Mithilfe aller wurde auch dies, genauso wie der ganze Abend, zu einem Erfolg.
Den Samstag gestalteten die Schüler individuell mit ihren Gastfamilien. So wurde dieser Tag noch einmal für gemeinsame Ausflüge genutzt, bevor am Sonntag der Weg zurück nach Deutschland angetreten werden musste. Mit vielen Tränen und Wehmut verließen die Gäste Glubokoje und begaben sich auf den Heimweg nach Hildburghausen. Die Mädchen und Jungen des SBSZ erlebten eine spannende, aufregende und ereignisreiche Woche in Belarus und werden diese Zeit mit Sicherheit noch lange in ihrer Erinnerung behalten.
Sabrina Tauber-Blaszczynski
Lehrerin SBSZ Hildburghausen
Foto: Erik Oestreicher