Abitur in der Coronapandemie: Schüler sollen Abi notfalls ohne Prüfung kriegen
„Solidarität der Schülerinnen und Schüler darf nicht umsonst gewesen sein“
Frankfurt a.M. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) spricht sich für die Durchführung der Abiturprüfungen unter Corona-konformen Bedingungen aus. Allerdings nur, sollte die Pandemie-Situation nicht noch kritischer werden. In diesem Fall sollten statt Prüfungs- die Unterrichtsnoten zählen.
Die GEW plädiert grundsätzlich für ein Festhalten an den anstehenden Abiturprüfungen. „Abschlussklassen haben in der Pandemie den Vorzug vor anderen Klassen erhalten und konnten früher in den Präsenzunterricht zurückkehren. Die große Anstrengung von Schulen und Lehrkräften muss sich auch lohnen. Viele Jahrgangsstufen sind zugunsten der Abschlussklassen im Fernunterricht geblieben. Diese Solidarität der Schülerinnen und Schüler darf nicht umsonst gewesen sein“, sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Allerdings müssten die Prüfungen in Räumen unter Einhaltung der A-H-A-L-Regeln stattfinden.
Flexibilität gefragt
Tepe machte bei ihren Aussagen allerdings eine Einschränkung: „Sollte das Infektionsgeschehen so dramatisch ansteigen, wie die dritte Welle in anderen europäischen Nachbarstaaten befürchten lässt, müssen die Länder flexibel reagieren und von Prüfungen absehen.“ Dann könnten zum Beispiel die Leistungen aus dem Unterricht zur Grundlage der Notengebung gemacht werden. Die Kultusministerinnen und -minister hätten erklärt, verschiedene Abitur-Prüfungsformate gegenseitig anzuerkennen. „Diese Erklärung muss eingehalten werden, sollten Prüfungen pandemiebedingt ausfallen müssen“, betonte sie.
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