Soll das Theresienfest sterben?
Leserbrief. In jedem Stadt- und Ortsteil von Hildburghausen finden jährlich mehrtätige Feste statt, ob Backhausfeste oder Kirmes. Die Einen freut es, nur wenige stört es. Sie haben eben Tradition seit Jahrzehnten. Nur in der Stadt selbst erhitzen sich die Gemühter dermaßen, dass man meint, das eine große Fest im Jahr soll mit aller Gewalt verhindert werden. Eigentlich spielt es keine Rolle mehr, auf welchem Platz gefeiert wird. Ob auf dem Theresienplatz, auf dem ehemaligen Schraubengelände, in der Waldstadt, im Schlosspark oder sonst wo, ohne Störungen wird es nun mal nicht gehen. Es sei denn, es gibt kein Theresienfest mehr. Ist das gewollt?
Nun wurde ein Platz in Zentrumsnähe ins Auge gefasst. Viel Geld soll in die Hand genommen werden, um einen derzeit genutzten Parkplatz für ein paar Tage als Festplatz zu nutzen. Ansonsten bleibt es dort ein Parkplatz, an 353 Tagen im Jahr, befestigt, ordentlich bewirtschaftet und dem steigenden Platzbedarf nach Parkmöglichkeiten Rechnung tragend.
Was mich allerdings stört, ist die Tatsache, dass das Thüringer Straßenbauamt nach wie vor die Gegenläufigkeit der Dr.-Moritz-Mitzenheim-Straße verfolgt. Die Stellungnahme zum Bebauungsplan sagt das aus. Ich halte das für falsch, weil zum Einen die Verkehrsbelastung in dem Bereich enorm steigen wird und zum Anderen ohne Abriss von Gebäuden keine ausreichende Straßenbreite erreichbar ist. Es sei denn, dass man Engstellen in Kauf nimmt, die eine erhöhte Unfallgefahr bedeuten.
Dabei wäre es wichtiger, mehr für den Verkehrsfluss zu tun. Ich kenne keine Kreisstadt, die vom Straßenbauamt diesbezüglich stiefmütterlicher behandelt wird, als Hildburghausen. Keine Vernetzung der Ampelanlagen, dem Verkehrsaufkommen nicht angepasste Schaltzeiten usw..
Ich halte auch die Caravanstellplätze in der Seminarstraße unmittelbar am Tennisplatz für falsch gewählt. Es gibt bessere Standorte, z. B. an der Schwimmhalle oder an der Stadtmauer. Caravanstellplätze dürfen auch nur von Caravans belegt werden. Wohnwagen und große Wohnmobile passen nicht drauf. Für PKWs sind sie tabu. Werden die Stellflächen nicht genutzt, bleiben sie also leer. Wir haben bereits ausgewiesene Caranvanstellplätze auf dem Parkplatz am Flutgraben. Sie liegen auch nicht weiter von der Innenstadt entfernt. Doch wie werden sie genutzt? Gibt es tatsächlich einen höheren Bedarf? Ich sehe ihn nicht. Es muss zudem das Umfeld passen. Mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten, die erst geschaffen werden müssen, ist es aber nicht getan.
Ralf Bumann
Stadtrat Hildburghausen
Foto: Südthüringer Rundschau
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