Auch „Therese“ hat keine Lust mehr…
Hildburghausen. Jedes Jahr konnte man die sinkenden Besucherzahlen zum Theresienfest sehen und wahrnehmen.
Was jedoch dieses Jahr „Südthüringens größtes Volksfest“ an „Besuchermassen“ bot, spottet jeder Beschreibung. Ganz klar ist sichtbar und erkennbar: die Büger verweigern sich.
Beginnen wir jedoch mit den Einladungen, die an potentielle Ehrengäste verschickt wurden. Bereits hier konnte man sich ein Bild von der „hohen Kompetenz“ und dem Engagement unserer Stadtverwaltung machen.
Hier nur ein Beispiel, lesen Sie bitte selbst!
Gott sei Dank wurde das Festzelt „zum zum Fackelumzug im Zelt“ nicht abgefackelt.
In der Festbroschüre kündigte der Festwirt ein Festbier der Extraklasse von der Mönchshof Brauerei an. Zum Ausschank kam aber das Landbier der „Pyraser Brauerei“.
Bei allen Querelen der letzten Jahre hätte ein Anruf von den Verantwortlichen bei der Kulmbacher Brauerei gereicht, um zu wissen, dass es kein „Mönchshof Festbier“ auf dem Theresienfest geben wird.
Wer letztendlich die Verantwortung für die fehlenden Blaskapellen trägt, welche im Programm angekündigt waren und damit die Besucher täuschte und mit falschen Versprechungen in das Festzelt lockte, muss wohl zwischen Festwirt und Stadt geklärt werden. Jedenfalls waren am „Eröffnungsnachmittag“ des 3. Oktober und zum „Tag der Betriebe und Vereine“ keine Musiker auf der Bühne, es gab „Konservenmusik“.
Wie groß die „Verbundenheit“ der Unternehmer und der Vereine mit der Stadt ist, wurde sehr deutlich am Freitag, dem 5. Oktober zum „Tag der Betriebe und Vereine“ sichtbar. Wie leergefegt war das Festzelt und die wenigen Gäste verloren sich in der Weite des Terrain. Schlimmer geht´s nimmer!
Genauso floppte die Jugendveranstaltung mit einem DJ aus der Fernsehsendung „Bauer sucht Frau“.
Der Einladung des Stadtoberhauptes am Sonntag in den Bürgersaal waren dann doch eine Handvoll Gäste, Stadträte, Bürgermeisterkollegen, Sponsoren und Ortssprecher gefolgt. Das es sich dabei um eine sehr übersichtliche Anzahl an Anwesenden handelte lag mit Sicherheit wiedereimal wegen fehlender Selbsteinschätzung an dem unheimlich schönen Herbstwetter.
Viele Hildburghäuser können sich noch an ein Theresienfest erinnern, an dem bis in die Morgenstunden gefeiert, getanzt und gelacht wurde. Einheimische Gastronomen und Unternehmer waren integriert und beteiligt. Es war einmal ein Fest, auf das man gerne ging, das ein Treffpunkt für Alt und Jung war. Selbst „ehemalige Hildburghäuser“ ließen es sich nicht nehmen und kamen jährlich zum Besuch des Theresienfestes in ihre alte Heimat zurück.
Lang, lang ist es her.
Die Bilder von den „Besuchermassen“ im Jahr 2018 lassen einen erschaudern und Schlimmes erahnen.
Man muss kein Pessimist oder Erbsenzähler sein, um zu erkennen, was Stadtoberhaupt, Marketingleitung und Kulturamt mit dem Theresienfest angerichtet haben.
Ob ein Festplatz mit Millionenaufwand noch benötigt wird, sei dahingestellt.
In ihrer Festbroschüre zum 28. Theresienfest wirbt die Stadt jedenfalls unter dem Motto:
Das sollten Sie gesehen haben:
„Trütschler´s Milch- und Reklamemuseum“. Das dieses Museum jedoch schon seit längerer Zeit geschlossen ist, weiß mittlerweile jeder Hildburghäuser, nur unsere Stadtverantwortlichen haben keine Kenntnis von den Hildburghäuser Gegebenheiten.
Selbst wenn sich bei der nächsten Bierverkostung, beim nächsten Bieranstich, beim Empfang im Bürgersaal oder auf der Ehrentribüne nur noch zwei „hochrangige Persönlichkeiten“ vor den Linsen der Kameras tummeln, war es nach ihrer eigenen Wahrnehmung das schönste und beste Theresienfest aller Zeiten.
Es war einmal!
Foto: Privat