Thüringer WerteUnion: Keine Stimme den Laberköppen!
Eine Entgegnung auf die Direktkandidatin der AfD Nadine Hoffmann
Hildburghausen. Der Wahlkampf geht los! Allen voran die wackere AfD-Kandidatin, von der bisher nur ganz wenige wussten, dass sie jede Woche 1.000,00 Euro an Steuern in die Staatskasse spült, fünf Kinder in die Welt gesetzt hat, die morgen unsere Renten sichern und sich auch sonst verzehrt, jeden Tag 24 Stunden mit wachsender Begeisterung dem Vaterland zu dienen.
Nicht?
Pardon, da muss ich wohl etwas falsch verstanden haben, so wie die Gute hier vom Leder zieht und ein ganzes Land schlecht redet, das ihr eigentlich jede Chance der Welt lässt, ihr eigenes Leben in den Griff zu kriegen. Frau Hoffmann singt ihr Hasslied auf die „Altparteien“. Was tun die? Diäten abgreifen, sich in politischen Stiftungen ihre Rentenposten sichern und hohle Reden schwingen. Und auf Wahlplakaten das Blaue vom Himmel versprechen.
Also genau das, was die „Neupartei“ AfD nicht tut? Was tun Eure Abgeordneten eigentlich? Habt Ihr nicht auch eine Stiftung gegründet und klagt jetzt frech dafür Staatsknete ein? Und versprecht Ihr auf Euren Wahlplakaten nicht mehr und nicht weniger als dass ihr „die Einheit vollenden“ wollt? Selten so gelacht!
Aber schauen wir uns ihre Philippika einmal näher an: Frau Hoffmann beklagt den „andauernden Rechtsbruch des Grundgesetzes Artikel 16a“. Ich, der Staatsrecht immerhin bei einem gewissen Bernhard Schlink an der Uni gelernt hat, frage mich indes, ob die wackere Jungpolitikerin diese Norm jemals gelesen, geschweige denn verstanden hat. Sie hat mit dem zweifellos schwierigen Migrantenthema nämlich so gut wie nichts zu tun, denn die Migranten berufen sich auf internationales Recht, und das kann Deutschland schlechterdings nicht einseitig ändern, da kann die AfD gegen „Volksverräter“ pöbeln wie sie will.
„Merkel muss weg“, sagen wir von der WerteUnion ja selber. Wer aber, wie Unterzeichner, Anfang 1991 in Bonn mitbekommen hat, wie eine Phalanx aus Journalisten, Politikern von FDP bis (damals) PDS und versammelter Gutmensch*innenschar für mehrere Tage das Regierungsviertel lahmgelegt hat, als gerade dieser Artikel 16a GG beschlossen werden sollte, während die Willensbildung in „Europa“ schon damals, nun ja, gemächlich verlief, weiß, dass bei diesem Thema nichts schnell geht.
Es sei denn, man kartätscht den Widerstand brutal zusammen. Aber vielleicht ist es ja das, was der Chef der Kandidatin, der große Nationalromantiker Björn Höcke, uns sagen will, wenn er uns „einen langen und entbehrungsreichen Weg … bis zum vollständigen Sieg“ lehren will, sicherlich ganz zufällig mit einem Wortlaut, der uns anno 1943 mitten in den Berliner Sportpalast führt.
Neuerdings will Herr Höcke ja „Massenabschiebungen“ in einer einzigartigen „Abschiebeinitiative“ in unserem kleinen Thüringen durchziehen. Verabschiebungskultur statt Willkommenskultur. Hey, ist es nicht genau das, was „Gigi und die Braunen Stadtmusikanten“ seit Jahren von ihren nordischen Gottheiten erflehen? Endlich haben sie einen Politiker gefunden, der mit ihnen um die Wette grölt.
Aber Entschuldigung, ich schweife ab. Frau Hoffmann schreibt sich in Rage: sie schwadroniert von „größerem Druck für Niedriglöhner in Bezug auf Arbeit und Wohnen“ und dem „Anstieg der sozialen Ungerechtigkeit“. Das könnte nun auch im Programm der Linken stehen. Tut es wahrscheinlich auch. Ist die AfD vielleicht doch ein kleines bisschen sozialistisch, nachdem sie nun unstreitig eben auch „national“ ist?
Was ist eigentlich ihre Therapie gegen die Massenverelendung, die verödenden Landschaften, den Defaitismus? Qualifizierung, Stärkung des Mittelstandes, Politik für die Leistungsträger Unternehmer – Arbeitnehmer – Familien? Kein Wort davon!
Stattdessen eine weitere Partei, die mit Sozialneid das Land spalten will. Stellt Euch gefälligst hinten an, Ihr Dampfnasen! Aber weiter: Frau Hoffmann spricht von einem Land, „dessen Rechtsstaat erodiert“. Wissen Sie, was Sie da so leichtfertig in den blauen Himmel pfeifen, Frau Hoffmann? Ich erlebe täglich an Thüringer Gerichten, wie engagierte Richter, Rechtspfleger und Rechtsanwälte ihr Bestes tun, dem Rechtsstaat zur Geltung zu verhelfen. Auf Basis eines hervorragenden Grundgesetzes. Wir sind, dieses Urteil erlaube ich mir als täglicher Rechtsanwender, gewiss in guter Verfassung und brauchen ganz bestimmt keine Belehrungen von ignoranten AfD-Pöblern, wie „Rechtsstaat“ geht.Wir brauchen auch keine Zivilversager, die uns die Bundesrepublik Deutschland des Jahres 2019 schlecht reden, ein Land, das immer noch unendlich viele Chancen für diejenigen bereithält, die die Augen offenhalten und guten Willens sind.
Ich verrate Ihnen mal was: ich stamme aus einem astreinen Malocherhaushalt. Mein Vater war auch „Flüchtling“, nämlich aus dem Sudetenland, dann Kraftfahrer und hat jede Überstunde genutzt, seiner Familie zumindest einmal im Monat sonntags einen Braten präsentieren zu können. Er hat sich jeden Tag bei Gott bedankt für die Chancen, die dieses Land ihm bot. Denn diesem Land war egal, ob ich mich nun bei der CDU, der SPD, der MLPD oder den yogischen Fliegern engagiere. Dieses ach so böse Protektorat der versammelten Altparteienherrschaft hat mir sogar ermöglicht, kostenlos das Abitur und das 1. Staatsexamen Jura zu machen. Es hat mir für das 2. Staatsexamen sogar Geld bezahlt. Und heute? Darf ich in meinem Traumberuf arbeiten und finde jeden Tag reichlich Chancen auf der Straße, noch mehr aus meinem Leben zu machen.
Das kann übrigens jeder. Kiste hochkriegen genügt. Und deshalb will ich gar nicht über prekäre Jobs und Armut reden, sondern viel lieber darüber nachdenken, wie wir im Jahre 2019 wieder Lust auf Deutschland bekommen können. Ja, ich weiß, ich höre auf, ehe ich die blauen Jammerlappen intellektuell überfordere.
Apropos: Wie schön wäre es gewesen, mit einem Torsten Ludwig im Wahlkampf zu streiten, der von der Lebenserfahrung her und intellektuell sicherlich keine schlechte Wahl gewesen wäre. Er war Eurem großen Nationalromantiker aber offenbar zu intelligent. Jetzt schickt der uns eine Kandidatin, die zwar bisher nichts gerissen hat, aber immerhin die Tüte aufreißen kann wie eine Alte. „Pseudodemokraten“ nennt sie uns. Und unterstellt uns, offenbar kollektiv, einen „moralischen wie politischen Offenbarungseid“.
Was qualifiziert Sie zu so einem Pauschalurteil, Frau Kandidatin? Sind Sie moralisch, politisch, beruflich, privat so über jeden Zweifel erhaben, dass Sie hunderte von anständigen Menschen pauschal zu verunglimpfen sich erdreisten? Wussten Sie, dass Volksvertretung zunächst einmal Demut heißt? Schlag nach bei Max Weber! Oder lassen Sie es, bringt eh nix. Wer so wenig zu bieten hat, aber so auf die Kacke haut, als hätte er gerade der Kuh Babette das Tangotanzen beigebracht, wird ganz schnell wieder in der Versenkung verschwinden. Mitsamt seiner ach so tollen „Protestpartei“.
Und darum sage ich hier und heute, auch einem Auslaufmodell Floßmann, das scheinbar der AfD weiterhin Kränze zu flechten gedenkt: wer mit solchen rechten Irrlichtern zu paktieren gedenkt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren! Keine Stimme den Laberköppen! Wer diesem Land Gutes tun will, möge um diese blaue Truppe einen großen Bogen machen!
v.i.S.d.P.: Christian Sitter
Landesvorsitzender der WerteUnion Thüringen
Foto: Christian Sitter