Tönnies und Corona
Leserbrief. Typisch Politik – die Schuld am Tönnies-Skandal den Verbrauchern in die Schuhe schieben! Als ob Niedrigverdiener verantwortlich für die schlechten Zustände bei Tönnies und Wiesenhof sind? 20 Jahre ermöglichten Bundesregierungen das Lohndumping, die Vergabe von Werksverträgen an „Sub-Sub-Sub Unternehmen“, die den sklavenähnlichen Zuständen in Schlachthöfen Tür und Tor öffneten.
Jahrzehnte lang konnten Leute wie Tönnies mit der Ausbeutung von Mensch und Tier Milliarden verdienen. Ich kann mich sehr gut an Sendungen von Panorama und Monitor erinnern, die diese Missstände seit Jahren anprangerten.
Hat sich was an den hygienischen und menschenunwürdigen Zuständen geändert? Dank Corona wurde es nun aufgedeckt und öffentlich. Das war es aber auch. Wie heuchlerisch von Frau Glöckner, als sie ihr „Tierwohl-Label“ vorstellte! Sollte sie wirklich nichts gewusst haben? Wer in der Politik hat diese menschenverachtenden Zustände jahrelang gedeckt? Und diese ständigen „Werteprediger“ stehen für „C“hristlich und „S“sozial? Haben diese Politiker überhaupt noch ein Gewissen?
Da wird ein Banker Gesundheitsminister, eine ehemalige Ministerin bekommt wegen vorherigen Versagens in all ihren Ämtern noch mehr Macht und Geld in die Hand! Und das Allerschärfste, einen größenwahnsinnigen, lebensunerfahrenen Jungspund traut man schon den Posten eines Ministerpräsidenten zu. Nur gut, dass dieser Höhenflug zumindest vorläufig ins trudeln geraten ist. Diesem Saubermann sagt man Lobbyismus und Vorteilsnahme nach. Schlimmer geht nimmer!
Politiker, Tönnies und Co. werden Gras drüber wachsen lassen und es geht weiter wie bisher. Man braucht schließlich solche Milliardäre, um weiter an der Macht zu bleiben!
Doch das Einzige was sich ändert, sind die Preise für Fleisch und Lebensmittel. Die Zeche dafür zahlen die Schuldigen, nämlich wir Verbraucher!
Liane Freund
Hildburghausen
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