Umweltskandal und kein Ende!
Leserbrief. Spätestens nachdem der offene Brief in der Südthüringer Rundschau erschien, hätte man meinen können, dass sich jetzt etwas tut. Aber nein, es tat sich erstmal nichts und so räucherte das Blockheizkraftwerk der Biogasanlage Henfstädt ganze zehn Tage fast durchgängig die Gegend ein.
Gesehen haben dies viele, dank der Lage an der B 89, reagiert haben wenige, am allerwenigsten haben aber die zuständigen Behörden reagiert, exakt Null Komma Null!
Aufsichtspflicht? Die gibt‘s wahrscheinlich bei der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Hildburghausen nicht. Bei der Polizei hält man sich für nicht zuständig, obwohl dies zumindest an Wochenenden eindeutig der Fall ist. Denn das, was dort stattfand, war ein laufendes Verbrechen nach StGB 330a.
Aber zurück zum Punkt. Sollten unsere Behörden nicht eigentlich für die Einhaltung von Recht und Gesetz sorgen? Denn das tun sie nicht oder nur da, wo es ihnen in den Kram passt.
Das Qualmen des BHKW hat übrigens erst aufgehört, nachdem ein Vögelchen dem Betreiber geflüstert hat, dass hier möglicherweise Ärger in Form ein Überprüfung droht. Die Abschaltung und Überprüfung des BHKW wurde durch Umweltministerium/Landesverwaltungsamt angeordnet, doch in Hildburghausen musste man erstmal überprüfen, ob man dies dem Betreiber überhaupt zumuten könne.
Die Frage sollte doch eher sein, ob man den Anwohnern der drei Anlagen giftigen Qualm, widerlichen Gestank, Lärm und Dreck zumuten kann? Und die Antwort darauf kann nur ein klares NEIN sein!
Wer ist also nun verantwortlich für diese Zustände? Zuallererst einmal der Landrat, welcher allerdings lieber grinsend in Kameras schaut und Einwände und Beschwerden von Bürgern als unbegründet zurückweist – natürlich, wie kann man auch nur irgendwas anzweifeln in seinem perfekten Fürstentum?
Michael Binek, Themar
Kreisrat Landkreis Hildburghausen für Bündnis90/DieGrünen
Mitglied der Bürgerinitiative Biogas Themar/Lengfeld
Foto: Privat
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