Unterstützung von Vereinen und Initiativen in der Corona-Krise
Ehrenamts-Stammtisch der Stadt Römhild fordert Maßnahmen
Römhild. Für Unternehmen stellen Bund und Land finanzielle Hilfen bereit, das ist für alle wichtig und überlebensnotwendig. Derzeit nicht auf dem Schirm ist aber das Problem vieler Vereine und Initiativen, welche ihre Aktivitäten auch zu 100 Prozent absagen mussten.
Das pflichtbewusste Handeln der ehrenamtlich Aktiven führt in unserer Vereinswelt zu vielen ungelösten Problemen. Das Absagen von Veranstaltungen sorgt für Ausfallkosten, teilweise durch langfristig abgeschlossene Verträge, weiterhin die wegfallenden Einnahmen z.B. durch Eintrittsgelder, Getränke, Essen usw. welche für die Finanzierung des Vereinswesens existenziell von Nöten sind. Viele Dorfgemeinschaftshäuser und Mehrzweckgebäude müssen von solchen weggebrochenen Einnahmen finanziert werden. In einigen Orten unserer Region werden die Betriebskosten, Gebühren der Versicherung und Schornsteinfeger-Kosten voll in Rechnung gestellt.
Da ein gemeinnütziger Verein, beispielsweise, nur zweckgebundene Rücklagen bilden darf, führt die jetzige Situation bei vielen zur Zahlungsunfähigkeit. Sind die geringen Vereinsrücklagen aufgebraucht haften die gesetzlichen Vereinsvorstände mit ihrem Privatvermögen – das darf nicht geschehen!
Hilfspakete schnüren
Wir bitten alle verantwortlichen Stellen von Bund, Land und Kommunen verschiedene Maßnahmen zu treffen, um unser Ehrenamt vor Ort zu entlasten und Ausfallentschädigungen bzw. Einnahmeverluste gemeinsam durch Hilfspakete auszugleichen.
Jahrzehnte lang tragen unzählige Aktionen, Veranstaltungen und Arbeitseinsätze zum Wohl der Allgemeinheit bei, das soll auch nach der Krise weiterhin möglich sein. Die Motivation des ehrenamtlichen Engagements muss aufrecht erhalten werden. Dazu zählen keine Lösungen in Form von bürokratischen Hürden, sondern Lösungen im Augenmaß mit einem geringen Aufwand für die Vereinsvorstände. Dabei sind konkrete Ansprechpartner von Nöten, welche flächendeckend beratend zur Seite stehen.
Es geht um das Abfangen von Grundkosten, (teilweise) Personalkosten und die Auszahlung der bisher gestellten Projektförderungen. Um den Betroffenen schnellstmöglich helfen zu können, sehen wir folgende Maßnahmen als nötig an:
- Direkte Zuschüsse als Soforthilfe,
- Zuschüsse für Mietkosten und die Unterstützung bei rechtlichen Fragen gegenüber Vermieter, GEMA, Versicherungen und vieles mehr.
Aufruf an alle Akteure des Landkreises
Die ein oder anderen Positionen: Landrat, Bürgermeister, Mitarbeiter in den zuständigen Verwaltungen, Verbände, Vereinsvorstände und Mitglieder haben bestimmt schon einige produktive Ideen und/oder Informationen vor Augen. Diese müssen unserer Meinung nach alle gebündelt und an passender Stelle eingereicht werden. Gemeinsam sind wir stärker.
Als Anstoß hierfür haben wir bereits einen Termin bei der neu gegründeten Ehrenamts-Agentur wahrgenommen, mit der Bitte, die Koordination unseres Anliegens und die Vernetzung mit den politischen Ebenen zu übernehmen. Ziel ist es, schnellstmögliche Unterstützung aus Erfurt und Berlin zu erhalten. Wir möchten uns, gerade in der jetzigen Zeit, gemeinsam und auf Augenhöhe für die Sache einsetzen.
Der Leiter vom Seniorenbüro und der Ehrenamts-Agentur, Herr Rumm, hat uns bereits Unterstützung zugesichert und dient unter folgender Erreichbarkeit als Ansprechpartner: Telefon: 03685 / 4061015; E-Mail: senat@dsd-sonneberg.de; Obere Marktstraße 43, 98646 Hildburghausen. Bitte nehmt Euch die Zeit und meldet Euch!
Hinweise und Tipps in der Krise
Die Bundesregierung hat die automatische Verlängerung der Amtszeit des Vereinsvorstandes beschlossen, somit bleibt der Vorstand nach Ablauf der Amtszeit bis zur Neuwahl im Amt. Danach ist trotz des derzeitigen Versammlungsverbotes der Vorstand weiterhin handlungsfähig (siehe „Gesetz zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht“). Des Weiteren sind virtuelle Mitgliederversammlungen wie zum Beispiel über Videokonferenzen möglich. Die schriftliche Beschlussfassung wird vereinfacht, danach ist ein Beschluss ohne Versammlung der Mitglieder gültig, wenn alle Mitglieder ihre Stimmen in Textform abgegeben haben (per E-Mail, SMS, oder WhatsApp, Unterschrift ist nicht nötig).
Auch die GEMA hat Sofortmaßnahmen in Aussicht gestellt, detaillierte Informationen werden auf der Internetseite (www.gema.de) erläutert.
Wir möchten darauf hinweisen, dass ein Angebot (kostenpflichtig) zu Online-Seminaren abgerufen werden kann, so zum Beispiel zu den Themen: Vereinssatzung, Datenschutz & Buchführung.
Bleibt alle gesund und munter!
David Wiedemann, Selina Dauer & Stefan Hammer
Ehrenamts-Stammtisch der Stadt Römhild
Foto: Südthüringer Rundschau