Unwort des Jahres: „Alternativlos“
Leserbrief. Mit „Alternativlos“ rechtfertigt Bürgermeister Holger Obst den geplanten Bau des Multifunktionsplatz in der Dr.-Moritz-Mitzenheim-Straße. Ich habe gelernt, wenn Politik etwas als „Alternativlos“ bezeichnet, dann hat Sie keinen Plan und keine Ideen.
Das Wort suggeriert, sachlich unangemessen, dass es bei einem Entscheidungsprozess von vornherein keine Alternative und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion gebe. Dabei benennt der Bürgermeister in der Diskussion selber Alternativen zu dem vorhandenen Areal.
Für eines dieser hat er als Stadtrat und Beigeordneter selber die Stimme gegeben und für die Fortführung der B-Planung gestimmt. Für eine Erschließung eines weiteren Bauabschnittes der Waldstadt, mit Erschließung Schulstandort, mit Erschließung Sportfläche, mit Erschließung weiterer Bauflächen und der Erschließung eines Festplatzes mit Park und Kinderspielflächen. Dem hatte er damals in der Vereinbarung zur Zusammenarbeit Linken mit der CDU 2009 und später auch beim Beschluss im Stadtrat zugestimmt.
Insgesamt ist seine Argumentation abenteuerlich, z.B. wenn er versucht den Linken den Hochwasserschutz im Bereich Rückertstraße in die Schuhe zu schieben. Bereits 2009 war klar und Holger Obst bekannt, dass der Platz in der Rückertstraße durch die Ausweisung als Hochwasserschutzgebiet, für einen Festplatz ausscheidet. Das wurde durch die Stadt im übrigen schon im Jahre 2004 überprüft und bereits damals aus den genannten Gründen verworfen. Im übrigen erfolgt die Ausweisung durch das Land und nicht durch die Linken.
Auch lehnt die Linke den Platz in der Mitzenheimstraße als solchen nicht ab, aber die Nutzung und derzeitige Planung. Die Planung sollte den ganzen Bereich als Sport- und Freizeitbereich der Stadt umfassen, also sowohl den Erhalt der Tennisanlage, als auch den Feuerteich, das Stadion, das Schwimmbad und den Kunstrasenplatz.
Denn auch zum ehemaligen Theresienplatz bedarf es endlich eines Nutzungskonzeptes seitens der Stadt. Dort wäre neben einem Parkplatz für Stadion und Schwimmbad, auch der Platz und die Möglichkeit für Wohnmobilplätze, für eine Minigolfanlage, für einen Streetballplatz und weiteres möglich. Aber wie schon gesagt, wenn man „Alternativlos“ denkt, dann kommt man auf keine Ideen.
Im übrigen, gab es mal eine städtebauliche Planung die den Erhalt des Sendelbachhauses vorsah, das ist Geschichte, aber städtebaulich, gehört dieser Bereich wieder bebaut, von daher kann man auch das in einer entsprechenden Alternativen Betrachtung des Planungsbereiches zur Schaffung eines innerstädtischen Baugebietes einbeziehen.
Steffen Harzer
Hildburghausen
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