Uschi, oder wie man den Bock zum Gärtner macht
Leserbrief. Die EU-Wahl ist vorbei, das Parlament neu besetzt, wenn man dieses Gremium so nennen mag. Theoretisch hätte es jetzt so sein müssen, dass das Parlament Vorschläge gemacht hätte, wer denn die EU-Regierung personell besetzt. Ja, das wäre dann aber zu viel Demokratie, das geht ja prinzipiell gar nicht. Sowas dürfen die Volksvertreter nicht.
Genauso wenig wie sie Gesetzesinitiativen oder Gesetzesvorlagen einbringen dürfen, das ist ebenso zu viel für die EU-Demokratie. Sowas machen andere. Nun konnte man meinen, die Spitzenkandidaten bei der EU-Wahl stellen auch irgendwie die EU-Kommission oder wenigstens einer von denen. Nein, das war vor der Wahl. Nach der Wahl kam irgendjemand auf die Idee, dass unsere glorreiche Ministerin für kollektives Wehrversagen die EU-Kommission anführen soll.
Wer auch immer das war, ich muss meinen Hut ziehen und meinen absoluten Respekt ausdrücken. Genial! So viel Unverfrorenheit, Dreistigkeit und Verhöhnung der EU-Bürger, insbesondere der Deutschen, lässt jeden Kabarettisten sprachlos werden. Wir nehmen also für den mächtigsten Posten innerhalb der EU eine der erfolglosesten Politikerinnen, die wir aufbieten können und legen unsere Zukunft quasi in deren Hände.
Welch kamikazenhafter Schachzug. Sowas hat ja in Deutschland eine lange Tradition. Schon die Kurfürsten wählten gerne den Schwächsten aus ihrer Mitte zum deutschen Kaiser, der war so schön an der Nase herumzuführen. Und genauso wird das jetzt auch. Der Korporatismus zwischen Politik und Industrie war schon beim „Ischias-Jean Claude“ schlimm, bekommt aber jetzt nochmal einen kräftigen Schub in Richtung Selbstbedienungsladen für Berater aller Art und völlig unsinnige Vorhaben.
Wie wir uns hier wieder freiwillig vergackeiern lassen, ist sensationell. Früher hat man Politiker, die man hier nicht mehr sehen wollte auf einen unbedeutenden Posten nach Brüssel abgeschoben, gut bezahlt aber unwichtig, wie den Stoibers Edi z. B. Aber jetzt nehmen wir diese Kräfte und geben ihnen die wichtigsten Jobs überhaupt!
Das kann nur ein ganz genialer Plan sein. Entweder von jemandem, der die EU hasst und definitiv scheitern lassen will oder aber, um in die Errichtung der Vereinigten Staaten von Europa einzutreten. Das wäre ein bekanntes Ziel von Frau von der Leyen. Beim Bilderberger-Treffen war sie auch jüngst dabei und mit sämtlichen EU-Lobbyorganisationen ist sie auch eng verbunden.
Für mich ist der Fall klar: Wir nehmen uns eine schwache Chefin, die kann nix und braucht ne Menge Berater, die beraten dann lang und ewig über alles und jeden (natürlich in deren Interesse) bis zum Ende die Nationalstaaten völlig entmachtet werden, ein einheitliches Steuer- und Sozialversicherungssystem installiert wird, ebenso eine EU-Armee (weil unsere Bundeswehr hat sie ja schon ruiniert) und bei der Bargeldabschaffung ist sie ganz sicherlich auch vorne mit dabei. Genauso jemanden haben die Eliten gesucht, ein williges Werkzeug.
1:0 für die bunten Umverteilungsfetischisten. Wunderbar, freuen wir uns auf die Abschaffung der Freiheit und begrüßen einen EU-Sozialismus, der die Kontrolle über sämtliche Bereiche des Lebens inne haben wird. Freuen wir uns auf noch mehr Bürokraten und Regeln, auf noch mehr Abgaben und Steuern. Und dann gab es hier vorige Woche noch jemanden aus Schleusingen, dessen Kerze auf der Torte noch nie so richtig hell geleuchtet hat. Dieser Herr Möchtegern-Stadtrat findet sowohl das undemokratische EU-Wahlsystem als auch die Personalie so richtig gut. Ich weiß nicht, ich bin ja kein Arzt… Aber ich würd mal danach gehen.
Torsten Ludwig
Schleusingen
Foto: Pixabay
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