Verweigerter Krankenhausbesuch löst Meuterei in JVA Untermaßfeld aus
Untermaßfeld (ots). Die Ermittlungen im Zusammenhang mit den Ereignissen Dienstagabend in der Justizvollzugsanstalt in Untermaßfeld konnten die Gründe für den Aufstand der Häftlinge zu Tage bringen. Der Haupttäter war seiner Auffassung nach nicht adäquat medizinisch versorgt worden und bestand auf eine Untersuchung im Krankenhaus.
Als die Ablehnung des Anstaltsarztes bekannt gegeben wurde, begann der Mann andere Insassen aufzustacheln, welche sich sogleich mit ihm solidarisierten. Gegen sie wird wegen Gefangenenmeuterei ermittelt. Zudem schoben sechs Männer, die einen Haftraum gemeinsam bewohnen, sämtliches Mobiliar vor die Zellentür und zündeten es anschließend an.
Die Justizvollzugsbeamten konnten die Flammen löschen, zwei Männer erlitten eine Rauchgasvergiftung. Andere Insassen solidarisierten sich ebenfalls und warfen Gegenstände, die durch die Gitterstäbe am Fenster passten auf den Innenhof, auch als die Polizei bereits dort zum Einsatz kam. Teilweise warfen sie Papierhandtücher und Toilettenpapierrollen herunter, die sie im Vorfeld anzündeten.
Es wird gegen mehrere Beschuldigte wegen schwerer Brandstiftung ermittelt. Die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.
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