Viel Tatütata im Wahljahr
Leserbrief. Augenscheinlich kann sich keine Bevölkerungsgruppe dem zwanghaften Selbstdarstellungstrieb der CDU Landtagsabgeordneten entziehen. So sind also nun die Florianjünger an der Reihe dem Wahlkampfgeplänkel der Direktmandatsträgerin ausgesetzt zu werden.
Da wird vom Ehegatten und Stadtoberhaupt schnell mal ein dienstlicher, vom Hildburghäuser Steuerzahler kofinanzierter, Arbeitstermin mit den CDU Parteikollegen von Bund und Land veranstaltet und weil es ja nichts kostet, wird die ganze Chose auf der offiziellen Internetseite der Stadt Hildburghausen wahlkampfwirksam veröffentlicht. Hier wird der „Bundestags-Mark“ zum „Feuerwehr-Hauptmann“ und die Landtagsabgeordnete verspricht vollmundig eine „Überprüfungen der Eingruppierungen von Quereinsteigern in den Verwaltungsbereich“.
Voller Selbstsicherheit strotzend, werden dabei Kompetenzen überschritten, dass sich das Strahlrohr biegt. Denn eine derartige Überprüfung liegt überhaupt nicht im Zuständigkeitsbereich der Dame und ebenso sind in der Haushaltssatzung der Stadt gar keine entsprechenden Planstellen enthalten. Ob in diesem Zusammenhang für den Gerätewart und den Stadtbrandmeister Pöstchen im öffentlichen Dienst versprochen wurden, ist nicht überliefert.
Aber hier gab es in der Vergangenheit ja schon so manche Enttäuschung im Vorstand der freiwilligen Feuerwehr. Leider haben die Mannen bisher nicht begriffen welche Spielchen hier auf ihre Kosten stattfinden. Mal sehen wann die Werbespotts der anderen zur Wahl stehenden Fraktionen über den Ticker der offiziellen Hildburghausen-Homepage flimmern oder geht sowas nicht? Frei nach dem Motto: „Gleiches Unrecht für alle“, Hauptsache die Öffentlichkeitswirksamkeit kostet nix für die Baronesse und den Baron zu Hildburghausen.
Und weil Sie sich nun gerade mal die schicke Uniform angezogen und den silbernen Helm zurechtgerückt hat geht es weiter mit Tatütata. Da werden die jugendlichen Kameraden aus dem heimischen Westenfeld und dazu handverlesene Hildburghäuser Floriankids nach Erfurt in den Landtag gekarrt und bekommen dort wahlwerbewirksam Schwarzlicht von der Dame verordnet.
Mit einer Portion Stichelei gegen den politischen Plenargegner und den von der CDU Website zitierten Worte „viel Zeit nahm sich die einheimische Abgeordnete um mit ihren Gästen das Gesagte anschließend einzuordnen“ vermag man sich gar nicht vorstellen welch demagogische Veranstaltung hier durchgeführt wurde. Das weckt schon Erinnerungen an Pioniernachmittage oder FDJ Jugendstunden. Darüber ob die Eltern des Feuerwehrnachwuchses wissen was mit Ihren Kindern hier veranstaltet wird möchte ich gar nicht nachdenken. Auf dem Foto des Presseartikels der CDU Dame sind schon mal mindestens vier ihrer Familienmitglieder vertreten, wie auch immer so etwas kommt.
Und um das Wahlspektakel abzurunden wird gleich noch die Erhöhung der Jugendfeuerwehr Pauschale von 25 auf 40 Euro in Aussicht gestellt, auch wieder so eine Anmaßung bei der die Dame rein gar nichts zu melden hat. Mehr SED geht auch in der CDU kaum noch.
Ach ja, von den Beiträgen was so ein „BundesMarkHauptmann“ für sein Nebenjobs in seine Tasche gesteckt bekommt, könnte die Stadt Hildburghausen schnell mal 9(!!!) hauptamtlich angestellte Feuerwehrmänner in der Entgeltgruppe 8 bezahlen, nur mal so als Gedanke zum heiligen Schein, oder heiligen Geldschein oder am Ende doch zum Thema Scheinheilig?
Peter Schneider
Hildburghausen
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