Von Fledermäusen und Sprichwörtern im Museum
Heldburg. Wie derzeit alle Museen in Deutschland ist auch das Deutsche Burgenmuseum aufgrund der Corona-Krise geschlossen. Das bedeutet aber für uns Museumsleute keinesfalls Stillstand. Vielmehr packen wir die Gelegenheit beim Schopf, machen Frühjahrsputz, inventarisieren unsere Sammlung und werden kreativ. Letzteres führte dazu, dass ich nach Jahren der künstlerischen Abstinenz mal wieder zum Zeichenstift gegriffen habe. Entstanden ist dabei Fledermaus Hubsi.
Ab dem 13. April wird Hubsi allerhand Schabernack im Museum anstellen. Auf Facebook können Groß und Klein verfolgen, wo sich der kleine Halunke im Museum überall herumtreibt. Mit Hubsi lässt sich also das Museum kennenlernen oder auch neu entdecken. Dabei ärgert er nicht nur gerne die Mitarbeiter, sondern er erlaubt sich auch mal einen Blick hinter die Kulissen. So konnte er schon ein Auge auf unsere nächste Ausstellung „Steinreich oder auf den Hund gekommen! Sprichwörter des Mittelalters“ werfen. Wir scharren schon mit den Hufen, bis die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben werden und wir die Ausstellung eröffnen können.
Die Beschäftigung mit den Sprichwörtern vertreibt uns dabei die Zeit. Denn während wir uns mit sprichwörtlichen Redensarten und Sprichwörtern auseinandersetzen, umso deutlicher wird uns, dass sie immer noch fester Bestandteil unseres täglichen Sprachgebrauchs sind. So muss man in der Corona-Krise mit „Kind und Kegel“ – also der ganzen Familie – zu Hause bleiben und darf nicht allen „an den Haaren herbeigezogenen“ Gerüchten über die Krankheit Glauben schenken.
Daher ein kleiner Tipp für alle, denen zu Hause „die Decke auf den Kopf fällt“. Einfach mal Sprichwörter raten! Das geht sowohl mit Stift und Zettel, als auch ohne. Einfach den ersten Teil eines Sprichwortes aufschreiben oder sagen und von seinem Spielgefährten vollenden lassen. Dabei kommen oft auch lustige Kombinationen heraus. Denn da Sprichwörter im Gebrauch durchaus regionaltypische Färbungen haben, weiß nicht jeder, was viele Köche mit dem Brei anstellen oder was passiert, wenn das Schwein pfeift. Also einfach mal ausprobieren.
Fotos: Adina Rösch, Björn Chilian