Was ist nur aus diesem Land geworden?
Leserbrief. Die Tagespresse berichtet über eine Kritik des Hildburghäuser Landrates, in dessen Hotspot-Kreis gäbe es zu wenig Impfstoff. Tags drauf kontert die Landesregierung via Zeitung, es würden Massen an AstraZeneca-Impfstoff rumliegen aber niemand wolle den haben. In der gleichen Ausgabe wird berichtet, es könnten jetzt „schon(!!!)“ die Ü70-Senioren geimpft werden. Aber wer da drunter liegt, kein Grundschullehrer ist, kriegt den rumliegenden Impfstoff nicht, weil die Impf-Verordnung momentan eben nur die Ü70-Senioren prädestiniert.
In den USA impft man auf dem Parkplatz. Hinfahren, Fenster runter, Ärmel hoch und rein die Spritze. In Israel impft man in der Bar. In Deutschland impft man im nächsten Jahrzehnt? Es liegen 3 Millionen Impfdosen in den Kühlhäusern und werden nicht verimpft. Aber man schafft es nicht mal, zu erlauben, dass Hausärzte impfen. Während dessen liegen die täglichen Infektionszahlen stabil um die 10.000, sterben täglich Hunderte, gehen massenhaft kleine Firmen pleite.
Der MDR interviewt sich durch Hildburghäuser Straßen. Eine junge Dame erklärt sinngemäß, sie hätte ja gehört, die vielen positiven Tests seien gekauft. Ob das stimme oder nicht, sei egal. Allein, weil sie es gehört hätte, wisse man doch, dass die Pandemie nur Lüge sei. Eine andere gesteht, im medinzinischen Breich zu arbeiten und sie hielte es für das beste, die ganze Bevölkerung würde mal ordentlich durchseucht.
Pflegekräfte möchten unbedingt mehr „Anerkennung“ für ihre Tätigkeit und meinen damit mehr Geld. Pflegekräfte wollen sich aber reihenweise nicht impfen lassen. Wie in aller Welt wollen die denn dann virenfrei arbeiten oder interessiert die nicht, dass über 60 Prozent der Corona-Toten aus Pflegeheimen kommen? Da kriegt man doch schon Gänsehaut, wenn man ein Pflegeheim oder ein Krankenhaus nur sieht.
Was ist nur aus diesem Land geworden?
Thomas Vollmar
Schleusingen
Foto: Pixabay
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