Gedanken zum Thema: Windkraftanlagen in der Region
Leserbrief. Mein Herz schlägt grün. Nicht unbedingt das politische grün, vielmehr das naturverbundene blumenwiesengrün, wildheckengrün, baumkronengrün, Linden-Eichen-Buchen-Tannen-Eschen- und Kastanien-grün. Und nicht nur angesichts der aktuell geplanten Windkraftanlagen in der gesamten Region leidet es an Herzstolpern.
Was soll das bitte für eine Klima- und Umwelt-Politik sein, die den Teufel versucht mit dem Beelzebub auszutreiben? Windräder im Naturpark gegen den Klimawandel? So wenig wie man Dunkelheit mit Dunkelheit, Hass mit Hass und Dummheit mit Dummheit bekämpfen kann, so wenig kann man doch die Schäden, die wir Menschen mit unserer hochtechnisierten Lebensweise anrichten, mit TECHNIK bekämpfen! Warum begreifen wir das nicht? Dabei ist es so einfach, das logische Prinzip des Lebens: Gegen Dunkelheit hilft nur Licht, gegen Hass nur die Liebe, gegen Dummheit…naja…man hofft doch gesunder Menschenverstand!
Folgt man diesem Prinzip, ist es auch ganz einfach, etwas Gutes für unsere Erde und das Klima zu tun. Denn es gibt ein seit Jahrmillionen erprobtes und hochwirksames Gegenmittel gegen die Verletzungen, die wir derzeit der Erde durch unser technik-regiertes „zivilisiertes“ Leben jeden Tag zufügen! Die NATUR selbst!!! Wir müssen nichts Neues erfinden, sondern uns einfach nur wieder besinnen! Wir müssen nicht warten bis die Wissenschaft uns eine langwierig ertüfftelte technische Lösung gegen den Klimawandel präsentiert! Es ist alles schon da.
Zum Beispiel ist ein BAUM: eine perfekte und an Vollkommenheit nicht zu übertreffende „Klimaanlage“. Kurz zusammengefasst wandelt ein jeder noch so „mickrige“ Baum Kohlenstoffdioxid (Co²) über biochemische Prozesse in Sauerstoff (O²) um. Für uns heißt das: weniger schädliches CO² und dafür mehr von unbedingt zum Leben notwendigem Sauerstoff in der Luft. Perfekt! Zudem trägt jeder Baum mit seinem Schatten und seiner ausgedünsteten Feuchtigkeit direkt und unmittelbar zur Abkühlung der Umwelt bei. Dies alles tut der belaubte oder benadelte Baum jeden Tag, rund um die Uhr, sein Leben lang, effektiver und nachhaltiger, als es jemals eine menschenerdachte Maschine zuwege bringen wird. Und er braucht keinen Strom, kein Öl, keine künstliche Chemie, sondern tut dies alles aus sich selbst heraus mit seiner unvergleichlichen – um nicht zu sagen göttlichen – Lebensenergie! Und mit steigendem Lebensalter steigert so ein Baum abhängig von seiner Blattmasse auch noch seine Leistung – sofern er nicht von Menschenhand mit der Säge verstümmelt wird. Eine heute hundert Jahre alte Linde, Eiche oder Buche, Tanne, Esche oder Kastanie steht mitten im Leben und in ihrem Leistungshoch und kann noch weitere 100 bis 1000 Jahre auf diesem Niveau für ein gesundes Erdklima „arbeiten“. Eigentlich müssten wir vor jedem Baum in Demut und Dankbarkeit und vor Ehrfurcht niederknien.
Es ist schon ein wahres Wunderwerk, was sich Gott – oder nennen wir es „die Natur“ – da erdacht hat, um (auch unser) Leben auf der Erde zu ermöglichen. Aber der Mensch – und das ist das Unfassbare – glaubt offensichtlich, selbst Gott zu sein! Nein, mehr noch: großartiger als Gott, schlauer als die Natur, mächtiger als die Urkraft der Erde! Er glaubt tatsächlich, errechnen zu können, wann, wie und wo sich der Klimawandel auswirkt, erhofft sich, mit Geoengeneering und Wettermanipulation die Statistiken seiner selbst gesetzten und verpassten „Klimaziele“ einzuhalten. Der Mensch glaubt allen Ernstes, mit menschengemachter Technik den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten? Gegen die Logik des Lebensprinzips existiert scheinbar die Meinung, gegen den Klimawandel, da helfe nur noch mehr Technik: „noch mehr Windkraftanlagen“, „endlich Elektroautos“ (die noch mehr Strom verbrauchen) und „neue Stromtrassen“ quer durch die Natur für den sogenannten „Ökostrom“. Dies zeugt von einer Ignoranz gegenüber den Gesetzen des Universums, einer Arroganz gegenüber der lebensspendenden Natur und von einem Technikwahn, der an Absurdität nicht mehr zu überbieten ist.
Dass wir Strom brauchen ist unbestritten. Und es mag wahr sein, dass eine Windkraftanlage ökologischer und umweltfreundlicher und zukunftsfähiger ist als zum Beispiel ein Kohlekraftwerk. Aber dieser positive Effekt wird von denen, die darüber bestimmen, direkt wieder zunichte gemacht, indem sie diese Windräder in einer bis dahin noch einigermaßen intakten Naturlandschaft – direkt an der Naturparkroute Thüringer Wald – positionieren wollen!
Liebe „Experten“… Jetzt erklärt mal, was ein Windrad im WALD und in der Flur (und nicht etwa in einem Industriegebiet, wo der Strom direkt gebraucht würde) zur Klimarettung beiträgt, wenn dafür Hunderte und Tausende von Bäumen gefällt werden sollen??? Und dann noch der Transportweg der erzeugten Energie über neu gebaute oder erweiterte Stromtrassen, für die wiederum Hunderttausende und Aberhundterttausende Bäume gefällt werden müssen!?? Ganz zu schweigen von den Zufahrtsschneisen und Flächenversiegelungen, die notwendig werden, um die Technik zu installieren und regelmäßig zu warten?! Da stimmt doch gewaltig was nicht mit der „Ökobilanz“! Wer profitiert denn von dieser angeblichen „Trendwende“? Die Natur, die Erde, das Klima??? Wohl kaum! Allein die Industrie hetzt ihren eigenen beschränkten Möglichkeiten hinterher und freut sich vielleicht, noch ein paar Förder- und Subventionsgelder mehr abschöpfen zu können. Reine Spekulation…?
Ein auf Landesebene agierender Energiekonzern wirbt derzeit mit einem stilisierten Bild von Windrädern, Stromleitungsmasten, Solar-Parks und einem Elektro-Auto vor lilafarbenem Himmel und der Darstellung einer futuristisch anmutenden Riesen-Skyline neben der winzigen Silhouette des Erfurter Domes mit den Worten „Die Zukunft auf dem Schirm…- Gestalte mit uns die Energiewende“. So stellt sich also dieser Energiekonzern augenscheinlich die Zukunft des Landes vor, das sich einst „Grünes Herz Deutschlands“ nannte. Kein einziger Baum zu sehen auf dieser „Zukunftslandschaft“! Wer will denn in einer solchen Welt leben? Wollen wir das? Können wir das überhaupt? Sind wir wirklich so dumm und glauben an eine lebenswerte Zukunft durch noch mehr Technik?
Für mich steht fest: Das ist nicht meine Zukunft. Das ist eine Horrorvision, die Hölle auf Erden! Und das Unverschämteste ist dann noch, dass die Leute, die diese Visionen dem Bürger schmackhaft machen wollen oder müssen, den Kritischen, Umweltbewussten und Naturverbundenen sinngemäß zurufen: „Ihr wolltet das doch so! Südlink-Stromtrasse – wolltet ihr doch! Windräder im kleinen Thüringer Wald – wolltet ihr doch! Ihr Öko-Terroristen! Ihr wolltet doch die Energiewende! Das habt ihr jetzt davon!“
Nein, ich wollte keine „Windkraftanlagen im Kleinen Thüringer Wald“, ganz bestimmt nicht. Ich wollte auch keine SUVs auf den Straßen und keine Chemiewolken am Himmel und kein Plastik um mein Gemüse und kein G5-Netz für einen Kühlschrank, damit der selbstständig Milch ordert. Und es gibt all das trotzdem in dieser technikverrückten Welt… Nein, und ich kann nicht verstehen, dass ständig unsinnig überall alte, starke, wunderbare Bäume gefällt werden, und noch gefällt werden sollen. Und es passiert trotzdem in dieser technikverrückten Welt… sei es aus Dummheit oder aus Kalkül…
Da fühlt man sich manchmal ganz schön macht- und hilflos. Aber ich werde mich auflehnen und wehren und zum Glück viele Andere auch. Denn gegen die bereits – auch im Kleinen Thüringer Wald – deutlich spürbaren Auswirkungen des Klimawandels gibt es nur eins: sich (endlich) besinnen und es halten wie Martin Luther: „Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich noch heute ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Oder besser: ganz viele! Apfelbäume…und Linden und Eichen und Buchen, Tannen, Eschen und Kastanien… Damit das grünes Herz unseres Landes weiterschlägt!
Anna-Theres Götz
Marisfeld
Foto: Pixabay
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