Wir sind das Volk! Und nun? „Montagsdemo“ in Hildburghausen
Landkreis Hildburghausen. 1989 gingen die Menschen in der DDR auf die Straße, um gegen die Regierung zu protestieren. Die Montagsdemonstrationen waren ein bedeutender Bestandteil der Friedlichen Revolution in der DDR im Herbst 1989. Mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ meldeten sich Woche für Woche Hunderttausende DDR-Bürger im ganzen Land zu Wort und protestierten gegen die politischen Verhältnisse. Ziel war eine friedliche, demokratische Neuordnung im Land.
30 Jahre später fanden sich gestern Abend ca. 50 Bürger auf dem Marktplatz in Hildburghausen zur „Montagsdemo“ zusammen. Unter dem Motto: „Das Maß ist voll!“ diskutierten sie friedlich und teilweise kontrovers über diverse Themen die ihnen unter den Nägeln brennen. Sie einte ihre Betroffenheit, Sorge und Schmerz über die aktuelle politische Situation in unserem Land.
Die privat (Parteilos!) organisierte „Montagsdemo“ befasste sich auch mit den aktuellen politischen Brennpunkten wie dem Ausgang der Thüringer Landtagswahl am Vorabend.
Von der großen Mehrheit der Teilnehmer wurde festgestellt das sich auch in unserem Landkreis zunehmend Sprachlosigkeit breit macht: immer weniger kommen wir miteinander ins Gespräch, ohne sofort in Muster von Rechthaberei und Rechtfertigung, in politische Parolen und Vorwürfe zu verfallen.
Der Initiator der gestrigen „Montagsdemo“ möchte Brücken bauen für mehr gesellschaftlichen und persönlichen Austausch.
Alle hatten nach diesem teils emotionalen Austausch von Gedanken den Wunsch bzw. das Bedürfnis diese „Demo“ zu wiederholen. Es fanden sich schnell 2 Teilnehmer die die nächste „Montagsdemo“ ordnungsgemäß anmelden werden.
Entdecken Sie die uralte, wohltuende Kultur des Miteinanders, die zum Erzählen, Diskutieren, Zuhören und Nachdenken anregen soll. Seien Sie nächsten Montag (4. November 2019, 19 Uhr) dabei, lassen Sie uns gemeinsam aufstehen und konstruktiv handeln!
Fotos: Südthüringer Rundschau