Wir sind keine Impfgegner, aber wir sind für eine freie Entscheidung über Körper und Gesundheit
Leserbrief. Zu einer spontanen Demonstration trafen sich am Freitag, dem 10. September 2021 Mütter, Väter, Großeltern in Nähe des bekannten Fast-Food-Restaurant-Riesen in Schleusingen. Geeint in der Sorge um die Gesundheit und das seelische Wohl ihrer Kinder, Enkel und aller Menschen protestierten sie „gegen Impfzwang durch die Hintertür“, für eine freie Entscheidung ohne Diskriminierung.
„Niemand weiß, wie die nur für den Notfall zugelassenen und nicht vollständig geprüften Impfstoffe langfristig wirken“ meinte Simone. Sie erzählte von ihrer 26-jährigen Tochter, die sich habe impfen lassen, weil sie frei sein wolle. „Das tut mir sehr weh“, so Simone weiter, „aber es ist ihre Entscheidung und ich toleriere das, wie auch meine Tochter meinen Willen respektiert.“
Silkes Enkelin ist sieben Jahre alt und für die Oma ist es unfassbar, dass Kinder fast ein ganzes Jahr lang nicht zur Schule gehen durften. Freundschaften, die 30, ja 40 Jahre lang bestanden haben, sind durch Corona zerbrochen, weil man nicht mehr miteinander sprechen könne. „Auch ich bin kein Impfgegner, aber ich will für mich selbst entscheiden dürfen.“ Seit längerer Zeit sei Meinungsfreiheit nicht mehr erwünscht und sie habe Angst, dass nach der Bundestagswahl alles noch viel schlimmer werden könnte.
Sandra war mit Ehemann Alexander gekommen. „Ich möchte, dass sich die Menschen die Meinung Andersdenkender anhören, offen sind für kritische Ansichten und nicht mehr dem Drill der Medien folgen“, sagte sie. Wer kritisch sei, dürfe nicht in die rechte Ecke gestellt werden. „Ihr zerstört die Kindheit und Jugend unserer Kinder“ oder „Hände weg von unseren Kindern“ und „Impfen, nein danke“ stand auf ihrem Plakat. Für das Wohl ihres Nachwuchses werde sie wie eine Löwin kämpfen.
„Ich bin für Impffreiheit, jeder entscheidet selbst über seinen Körper. Das ist unser Grundgesetzrecht“ stand auf Lisas Transparent. Sie hat selbst noch keine Kinder, wollte aber hier dabei sein. „So wie wir die Freiheit haben Parteien zu wählen, so muss es auch beim Thema Impfen sein“, betonte sie.
„Wir werden uns nicht unterkriegen lassen“, sagte der mittelständische Unternehmer Dirk, obwohl er auch Ängste habe, seinen Betrieb eines Tages schließen zu müssen. Er beschäftigt alleinstehende Frauen mit Kindern. Wenn die Kita schließt, müssen die Mütter daheim bleiben. Auch die finanziellen Belastungen durch staatlich verordnete Hygieneauflagen seien enorm. Dennoch werde er alles dafür tun, dass weiterhin Spendengelder für die Schulkinder möglich sind.
„Deutschland war ein wirklich demokratisches Land. Als die Mauer fiel, konnten wir uns als Kinder und Jugendliche frei entwickeln und jetzt versucht man uns dermaßen einzuschränken“, sagte Sabine. In vielen Familien gäbe es eine tiefe Spaltung, keine Kontakte mehr zwischen Geimpften und Ungeimpften.
Reiner und Andrea waren mit ihrer erwachsenen Tochter Denise gekommen. Alle in der Familie, auch die 83-jährige Großmutter, erkrankten an Covid-19. „Bei uns allen gab es milde Verläufe, wir alle erholten uns und sind wieder fit“, berichtete Andrea. Umso weniger verstehen sie die „extrem unverhältnismäßigen Maßnahmen“. Man käme sich vor wie ein Asozialer, so Andrea weiter, wenn gedroht werde, dass es künftig keine Lohnfortzahlung im Fall von Quarantäne bei Ungeimpften geben soll. Diese Menschen seien hierzulande schließlich auch Steuerzahler.
Yvonne, die sich seit längerer Zeit protestierend für den Schutz der Kinder einsetzt, hat viele Transparente der Demo selbst gestaltet. Sie sprechen Klartext. „Maskenfreie Kindergesichter“, „Ihr quält unsere Kinder“, „Hört endlich auf damit“, „Keine 2-Klassen-Gesellschaft“, „Keine Impfpflicht“ und „Wir werden unsere Kinder vor euch beschützen“ war dort zu lesen.
Die Aktion fand ihr Echo. Während viele der mit dem Auto Vorbeifahrenden hupend Zustimmung signalisierten oder winkten, erwähnte eine Frau dass sie trotz Impfung doch noch immer lebe. Andere schauten flüchtig auf die Plakate, einige Fußgänger machten Halt und kamen mit den Demonstrierenden ins Gespräch.
In nächster Zeit soll es immer wieder spontane Demonstrationen an diesem Ort in der Stadt Schleusingen geben.
Ein Zeichen anderer Art setzt übrigens auch eine Bäckerei in der Bertholdstraße. Am Eingang ist zu lesen: „Jeder Mensch ist herzlich willkommen, egal, ob (un)geimpft, (un)getestet, genesen, gesund, männlich, weiblich, dick oder dünn, Raucher, Nichtraucher, alt, jung, (un)sportlich, maskenbefreit oder was auch immer… Sie sind als MENSCH herzlich willkommen.“
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