Wohin Thüringen – heute: Umwelt- und Naturschutz
Leserbrief. Im Rahmen der bevorstehenden Landtagswahlen hatte ich vorige Woche angekündigt, mich doch mal mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Reden wir also mal über die Umwelt-und Naturschutzpolitik. Dieses Politiksegment kann man nur in Verbindung mit der Wirtschaftspolitik betrachten, denn hier herrschen gegensätzliche Interessen. Wirklich?
Die Situation ist doch die in der Welt, dass wir einen Klimawandel erleben – das ist unstrittig. Das Klima ändert sich schon immer. Dagegen wird der Mensch nichts unternehmen können. „Klimarettung“ gibt es nicht, unmöglich. Die regierende Politik suggeriert jedoch, dass wir von Deutschland und damit auch von Thüringen heraus, den Klimawandel aufhalten könnten, was völliger Unsinn ist.
Einig sind wir uns alle jedoch darin, dass der Mensch mehr Ressourcen verbraucht als nachwachsen oder regeneriert werden können. Daran müssen wir arbeiten. Zuallererst sollten wir dort ansetzen, wo die größten Umweltsünden begangen werden. Sie kümmern sich doch auch nicht zuerst um Kleinigkeiten, sondern erledigen zuerst die großen Brocken bei der Arbeit.
Doch hier versagen sämtliche Regierungskoalitionen seit Jahrzehnten. Es hat doch weltweit überhaupt keinen Einfluss, ob wir hier in Thüringen und Deutschland mit EURO 3 oder EURO 6 Norm im Auto unterwegs sind. Nullkommanix passiert da. Die großen Brocken schwimmen auf den Meeren und verheizen giftigstes Schweröl. Die 15 größten Frachter stoßen genauso viel Schadstoffe aus wie alle KFZ der Welt zusammen. Aber da gehen die Damen und Herren Umweltschützer der bekannten Parteien und der EU nicht ran.
Die gleichen Leute erlauben auch weiterhin Müllexporte in Dritte-Welt-Länder ohne Recycling-System. Die gleichen Leute üben auch keinerlei Druck auf Länder aus, die ihren Müll zu zigtausenden Tonnen über die Flüsse ins Meer entsorgen. Der Müllteppich im Meer hat die Größe von Europa. Die gesamte Flora und Fauna der Ozeane leidet massiv unter Plastikmüll. Es passiert hier nichts.
Brandrodungen in den Regenwäldern zur Nutzung als Monokulturplantagen sind nach wie vor an der Tagesordnung – es passiert nix – keine Wirtschaftssanktionen gegen diese Länder (bei Putin sieht sowas immer gleich anders aus). Ganz im Gegenteil, wir forcieren Freihandelsabkommen, welche diese Länder geradezu animieren, verstärkt zu roden. Nebenbei ruinieren wir deren Landwirtschaft (doch darüber nächste Woche mehr).
Lesen Sie von diesen Punkten irgendetwas in irgendeinem linksrotgrüngelbschwarzen Wahlprogramm? Natürlich nicht. Dort steht regelmäßig, dass wir unseren CO2-Verbrauch senken müssten. Uns wird ein schlechtes Gewissen eingeredet, das geht soweit, dass über 50% der Deutschen bereit sind, eine CO2-Steuer zu zahlen! Ja, seid Ihr noch ganz dicht?
Solange wir es zulassen, dass die oben angeführten Dinge passieren, solange wehre ich mich gegen jegliche Restriktionen, die ohne Sinn und Verstand meinen Lebensstil beeinflussen. Die Umweltverschmutzer sind nicht wir Bürger, die Umweltzerstörer sitzen – gekauft und untätig – in den Parteizentralen und Machtapparaten des Landes, des Bundes und der EU.
Weiterhin zeigt das Gerede von der Klimarettung noch etwas Anderes: Völlige Unfähigkeit und Totalversagen bei der Vorbereitung unserer Heimat auf eben diese Klimaveränderungen. Redet da jemand darüber? Richten wir uns auf diese veränderten Bedingungen ein? Nein, tun wir nicht, denn wir „retten“ das Klima ja bevor es sich ändert, gell?
Unsummen von Milliarden geben wir für völlig unsinnige Maßnahmen aus, die rein gar nichts bewirken. Um das Wichtigste kümmern wir uns aber nicht. Wir bearbeiten medienwirksam, gutmenschlich und gewissenreinigend die Nebenkriegsschauplätze angefangen beim Ohrstäbchen bis hin zur kleinen Plastiktüte. Wir verurteilen den Urlaubsflug, lesen dann aber in der Zeitung, dass genau diese Personen, die dies alles tun, am meisten um die Welt jetten.
Solange Ihr Euch am Nasenring durch die Arena führen lasst, solange machen diese von Euch gewählten Leute genau das weiter mit Euch! Denkt doch endlich mal selber und handelt danach. Es ist doch nu wirklich net so schwer…
Torsten Ludwig
Schleusingen
Foto: Südthüringer Rundschau
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