Zum Vorfall: „Mitnahme Holzkohle durch Schleusingens Bürgermeister Henneberg“
Was war passiert?
Die Leiterin des Schleusinger REWE-Marktes hatte Strafanzeige gegen Schleusingens Bürgermeister André Henneberg gestellt, weil er einen Sack Holzkohle nicht bezahlt hatte (Die Tagespresse berichtete.). Das Verfahren wurde inzwischen eingestellt.
Kommentar der CDU-Fraktion im Schleusinger Stadtrat
Die CDU-Fraktion hat in der vergangenen Stadtratssitzung die Anfrage an den Bürgermeister gestellt, zu den bis dahin kursierenden Gerüchten bezüglich o. g. Vorganges Stellung zu nehmen. Die Anfrage wurde bewusst ganz am Ende des öffentlichen Teils der Sitzung gestellt, in der Hoffnung, dass der Bürgermeister selbst zu diesen Vorkommnissen informiert. Leider wurde diese Chance vertan, die Anfrage blieb unbeantwortet.
Mit Verwunderung erfuhren dann zwei Tage später alle aus der Zeitung, wie es sich zugetragen haben soll. Leider wurden dadurch erst recht Spekulationen Tür und Tor geöffnet, die bis heute anhalten. Genau dies wollte die CDU-Fraktion im Schleusinger Stadtrat mit ihrer Anfrage verhindern. Es entbehrt damit auch jeglicher Grundlage, wenn der Beigeordnete Zinn in den sozialen Medien nun die CDU damit attackiert und sogar von Hetzkampagne spricht.
Dabei geht es gar nicht um den versehentlichen und durch Ablenkung gemachten Fehler. Nein, dies könnte durchaus jedem passieren. Wir alle machen Fehler, es macht uns sogar menschlicher. Es bedarf aber einer gewissen Größe, diesen auch zuzugeben und offensiv damit umzugehen. Dies darf man von einem Bürgermeister wohl erwarten.
Herr Henneberg hat diesen Fehler selbst begangen und sich dafür entschieden, diesen trotz Nachfrage nicht einzugestehen. Der richtige Ort dafür wäre das höchste Gremium der Stadt, der Stadtrat, gewesen. Hier wurde die Chance vertan, die Angelegenheit zu erklären. Die Konsequenzen aus der Holzkohle-Affäre trägt er allein!
Vertrauen verspielt
Leserbrief. Wem ist es noch nicht passiert, dass er im Supermarkt in Gedanken nicht alles auf das Kassenband gelegt hat, was im Einkaufswagen lag? Glück, wer es noch beim Einpacken feststellt, zur Kasse geht, sich entschuldigt und bezahlt.
Gleiches passierte unserem Schleusinger Bürgermeister André Henneberg im Schleusinger REWE-Markt; er wird von Leuten angesprochen und schon ist es passiert – der mitgenommene Sack Holzkohle wird nicht bezahlt, der Pkw startet und nach Hause wird gefahren.
Soweit ist alles rein menschlich.
In der Stadtratssitzung wird Herr Henneberg darauf angesprochen, jedoch will er sich dazu nicht äußern. So erschien in der Tageszeitung ein ausführlicher Bericht dazu mit Details – keine Generalentschuldigung – sondern vielmehr wird auch noch die Marktleiterin angegangen, die den Vorfall zur Anzeige gebracht hat. „Jeder Diebstahl wird angezeigt!“ – so steht es jedenfalls auf einem Hinweisschild im REWE-Markt. Was hat jetzt die Marktleiterin falsch gemacht?
Bei den nächsten Terminen werden viele Bürger der Stadt an diesen Vorfall denken und sich fragen, wie kann ich ihm noch vertrauen. Warum entschuldigt sich der Bürgermeister nicht in der Stadtratssitzung vor den Stadträten und den Bürgern der Stadt?
Ein Bürgermeister sollte Vorbild sein, er ist eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und als Bürgermeister die Erste Person der Stadt. Es geht nicht um den Vorfall als solches, sondern wie André Henneberg damit umgegangen ist. So verspielt man Vertrauen in unsere Demokratie und ist eine Belastung für die Stadt Schleusingen.
Herbert Schmidt
Schleusingen
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Foto: Südthüringer Rundschau